Reisen, Reisen, Reisen, Hallo Welt – Wir kommen!

R2F2’s 12. Reise

Entlang den türkischen Seidenstraßen und mehr…

1.April bis 4. Juni 2025

Ein großer Traum von uns, eine Tour auf den alten Handelsrouten (Seidenstraßen)

Natürlich soll das kein Aprilscherz sein, aber wir stellen uns auf so einiges auf dieser Tour ein. Das Internet ist ja voll von Hiobsbotschaften aller Art und um so mehr man liest um so gewagter scheint das Ganze zu werden. Wir freuen uns riesig, es ist für uns das 2. Mal, das wir in die Türkei fahren. 1982 waren wir mit dem Motorrad in der westlichen Türkei unterwegs. Auch damals hieß es, „Seid ihr verrückt dorthin zu reisen, ist das nicht gefährlich?“ Dort gab es doch einen Militärputsch! Damals wie heute warnte das Auswärtige Amt vor Reisen in die Türkei, diesmal für den Osten. Aber wie Goethe schon sagte, „Reisen bildet“.

Also startet unser R2F2-Team am Dienstag 1. April 2025 von Klagenfurt aus über den Loiblpass, durch Slowenien, zur kroatischen Insel Krk. Am nächsten Morgen geht es an der dalmatinischen Küste weiter. Kurz nach Krk werden wir von der Bora eingeholt, als wir an einem Parkplatz ein Bild schießen wollten. Das Resultat war eine verbeulte Fahrertür, die mit Hammer, einer Nussenverlängerung und drei Unterlagsscheiben wieder funktionsfähig gemacht wird und nun besser zugeht als vorher. Etwas vorsichtiger fährt der jetzt etwas verquirlte R2 nach Trogir, dann am bosnischen Stolac vorbei nach Shkodra. In Albanien entdecken wir die ersten Radwege. Albanien steigt aufs Rad, denn unsere alten Räder landen scheinbar hier. Ab Durrës, Elbasan aus schlängelten wir uns auf der antike Via Egnatia entlang in östliche Richtung nach Mazedonien. Über Pogradec/ Lini am Ohridsee und Thessaloniki führte Sie uns mit einem kleinen Umweg zu Olympiada auf der Halbinsel Chalkidiki. Alexandroupolis, Feres und Ipsala sind die weiteren Städte der antiken Römerstraße und Istanbul (Byzanz)wäre das Ende der Via Egnetia. Die Via Egnatia besaß bis zum Ende der osmanischen Herrschaft in Südosteuropa große Bedeutung. Durch den römischen Einfluss, veränderte sich in dieser Region vieles. Die römische Bevölkerung zog nach Südosteuropa und der Weinanbau verstärkte sich. Letztendlich war die Via Egnatia eine Verlängerung der alten Handelsrouten von Orient und Okzident, der sogenannten alten Seidenstraßen. Sogar Apostel Paulus nutzte die Straße zur Verbreitung des Christentum. Auch in der nachrömischen Zeit verlor die Verbindung als eine der wenigen West-Ost-Balkantrassen ihre Bedeutung nicht. Auch wurde sie später von Kreuzrittern, Osmanen und Goten immer wieder benutzt. Heute soll diese Strecke ein Teil der „Neuen Seidenstraße“ zu Land werden. Die Chinesen bauen schon fleißig in diesen Ländern daran. Wir fahren allerdings ab Ipsala in südliche Richtung weiter.


Türkei

Am Sonntag 6. April reisen wir ohne Komplikationen bei Ipsala in die Türkei ein. Also keine Spur von irgendwelchen Schwierigkeiten. Also doch wie der Nasreddin Hodja meint: „Glaub nicht alles, was du hörst“, als er bei einem Spaziergang mit Studenten diese wegen der Untugend des Klatsches und Schwätzens ermahnte. Er sagte: Glaubt nicht alles was ihr hört. Ich selbst habe schon Dinge gehört, von denen ich weiß, dass sie nicht war sind und im tiefsten Innersten weiß ich, dass sie unmöglich war sein können. Kannst du ein Beispiel geben, erkundigte sich einer von ihnen: Ja natürlich, mein Sohn. Gerade neulich hab ich jemanden sagen hören, dass ich gestorben sei!

PS: mehr zu Nasreddin Hodja, zu einem späteren Zeit- bzw. Reisepunkt.

…und ein bisschen Input zur Türkei

Geographie

Die Türkei hat eine Küstenlinie von ~7200km und 2816km Landesgrenzen zu den 8 Nachbarländern Griechenland, Bulgarien, Georgien, Armenien, Aserbaidschan, Iran, Irak und Syrien. Eine Landfläche von ~783.562km², davon 23.764km² in Europa und ist in 7 Regionen unterteil in der mehr als 85 Millionen Menschen leben. In der Ballungsmetropole Istanbul leben rund 15 Mio. der Bevölkerung und es gibt noch 14 weitere Millionenstädte. Rund 77% der Bevölkerung lebt heute in Städten. Die Türkei hatte 2024 ein Bruttoinlandsprodukt von 1,32 Bio. USD und eine Fruchtbarkeitsrate von 1,45 p/👩‍🦰. Anfang den 80iger Jahre hatte die Türkei rund 47 Mio. Einwohner und ein Bruttoinlandsprodukt von 64 Mill. USD und die Fruchtbarkeitsrate lag bei 4,18p/👩‍🦰. Die Türkei zählt heute zu den sehr hoch entwickelten Staaten und liegt mit 50 Mio. Touristen auf Platz 4 der meist besuchten Ländern der Welt mit 22 Unesco-Welterbestätten.

Die Türkei wird geographisch in sieben Gebiete oder Regionen unterteilt. Diese unterscheiden sich stark in Vegetation und Wetterbedingungen. Vier Regionen sind nach den anliegenden Meeren benannt: 1 Marmara-, 3 Ägäis-, 4 Mittelmeer- und 5 Schwarzmeerregion. Drei Regionen sind nach ihrer Lage in Anatolien benannt: 2 Zentral-, 6 Südost- und 7 Ostanatolien. (Wikipedia)

Geologie

Geologisch ist die Türkei ein Teil des Alpidischen Gebirgsgürtels (vom Atlas, Pyrenäen über Himalaya bis Malaysia) und liegt größtenteils auf der Anatolischen Platte die im Norden und Osten an die Eurasische, im Süden an die Arabische und im Südwesten an die Afrikanische Platte grenzt. Mit der Nord- und Ostanatolischen-Verwerfung, zwei Reibungszonen der angrenzenden Platten, gehört vor allem der Norden, aber auch der Süden der Türkei zu den am stärksten erdbebengefährdeten Regionen der Erde, die in den letzten Jahrzehnten mehrmals von Erdbeben erschüttert wurden. Die arabische Platte erstreckt sich bis in den südöstlichen Teil der Türkei. Zu den türkischen Städten, die auf der arabischen Platte liegen, gehören vor allem Städte im Südosten der Türkei, wie z.B. Gaziantep, Sanliurfa, Mardin und Diyarbakir. 

PS: In der Türkei spricht man über ein Erdbeben erst ab 5,6 sagte man uns. Die Verwerfung erzeugten große Erdbeben in den Jahren: 1789 (M 7,2), 1795 (M 7,0), 1872 (M 7,2), 1874 (M 7,1), 1875 (M 6,7), 1893 (M 7,1), 2020 (Mw 6,8) und 2023( Mw7,8).

Geschichte im Kurzen

Das Gebiet der heutigen Türkei ist seit der Altsteinzeit besiedelt. So wurde im westlichen Kleinasien, das bislang älteste sicher datierte Steinzeitwerkzeug auf türkischem Boden entdeckt, ein rund 1,2 Millionen Jahre altes bearbeitetes Fragment. Dessen frühe Jäger-u. Sammler Kulturen verschwanden vor rund 12.000 Jahren. Sehr früh begann in der Osttürkei die Jungsteinzeit. Die Göbekli Tepe Ausgrabung sind die derzeit ältesten bekannten Großbauten der Menschheit. Die erste Phase reicht bis in das 10. Jahrtausend v. Chr. zurück, die 2. Nutzungsphase 8.800–7.000 v. Chr. Zwischen 8.500 und 8.000 v. Chr. lassen sich in der Provinz Konya die Sesshaftigkeit und eine über lange Zeit bewohnte Siedlung nachweisen. Ab 8.300 v. Chr. begann die Ausdehnung der durch Ackerbau, Vieh- und Vorratshaltung sowie Dörfer geprägten Lebensweise in Richtung Westen. Zeugnis davon ist die Ausgrabungen Catalhöyük (7.400–6.200 v. Chr.) eine stadtartige Siedlung die wir besuchen werden.

Ausbreitung der Ackerbaus von Göbekli Tepe aus

Die ersten Zeugnisse von Ackerbau und Viehzucht finden sich im Gebiet des heutigen Syrien, Irak, Iran und der Türkei

Ursprung im Fruchtbaren Halbmond: Im 3. und 2.Jt v. Chr. waren in Anatolien die  Hattier ansässig, in Nordmesopotamien die Churriter. Etwa zu dieser Zeit entstand ein Netz assyrischer Handelskolonien in Kleinasien. In der zweiten Hälfte des 3.Jt. wanderten neben den Luwiern die ebenfalls indogermanischen Hethiter ein. Um 2.000 v. Chr. setzte mit assyrischen Quellen erstmals eine schriftliche Überlieferung ein, eine einfache Verwaltung wird erkennbar, die Städte erreichten erhebliche Ausdehnungen. Es entstanden die ersten Herrschaftsgebiete

Um 1.600 v. Chr. gründeten die Hethiter in Zentralanatolien ihr Großreich mit der Hauptstadt Hattusa, östlich von Ankara. Auch die Mykener haben sich an der West- und Südküste und im zentralanatolischen Hochland etabliert. Die Westküste Anatoliens wurde bereits seit Mitte des 2. Jt. v. Chr. von verschiedenen griechischen Stämmen besiedelt, die von dort aus an die Südküste und die Schwarzmeerküste vordrangen.

Um 750 v. Chr. ist ein phrygisches Großreich um Gordion westlich von Ankara nachweisbar, es endete 696 v. Chr., angeblich mit dem Einfall der wahrscheinlich aus Südrussland kommenden Kimmerer. Um Ankara trafen schon in dieser Zeit vier wichtige Routen zusammen; vermutlich passierte auch die persische Königsstraße das damalige Gebiet.

Etwa gleichzeitig entstand im westlichen Kleinasien das Reich der Lyder, während im Nordosten vom 9. bis 7. Jh. v. Chr. das Reich von Urartu existierte, das im mehr oder weniger ständigen Kampf mit den Assyrern lag. Ab 700 v. Chr. drangen von Osten altorientalische Völker der Meder und Perser ein und eroberten Lydien und Teile der griechischen Siedlungen.

Ab 334 v. Chr. eroberte Alexander der Große dann ganz Kleinasien. Nach dessen Tod zerfiel sein Großreich, es begann der Hellenismus.

Die griechische Vorherrschaft wurde gegen Ende des 3. Jh. von der Expansion Roms beendet, das nach und nach die Macht in Kleinasien übernahm und bis zur Reichsteilung in West- und Ostrom dem Byzanz im 4. Jh. behielt.

Danach gehörte das Land bis zum Eindringen der Araber, ab 11. Jh. n. Chr. den Seldschuken und ab 1299 den Osmanen zu Byzanz.

Über drei Kontinente erstreckte sich das Osmanische Reich zu Zeiten seiner größten Ausdehnung. Mit dem Fall Konstantinopels 1453 wuchs in ganz Europa die Angst vor weiteren türkischen Eroberungen. Zu dieser Zeit beherrschten die Osmanen den Balkan, wichtige Teile Arabiens sowie weite Teile Nordafrikas.

Verbreitungsgebiet der Turkvölker


Westliche Türkei

Reiseroute: Dardanellen – Gelibolu(Gallipoli) – Canakkale – Troja – Bergama – Marmara See – Pamukkale – Fethiye

1 Marmarameer Region

DardanellenGelibolu(Gallipoli) – Canakkale

Die Dardanellen die schmale, historisch bedeutende Meerenge Hellespont im türkischen Mittelmeer zwischen Europa und Asien. Verbindet das Ägäische- mit dem Marmara Meer und über den Bosporus mit dem Schwarzen Meer. Auf der Dardanellen Halbinsel Gallipoli gegenüber Canakkale der Austragungsort einiger großen Schlachten, sowohl Perserkönig Xerxes I. (~480 v.Chr.), wie auch Alexander der Große( ~330 v. Chr), Konstantin der Große (~300 n. Chr.) und Licinus (~320 n.Chr.) suchten hier ihr angebliches Glück. Die letzte Schlacht im 1. Weltkrieg, zwischen Alleierten und der osmanischen Verteidiger unter Mustafa Kemal forderte mit 100.000 Toten und 250.000 Verwundeten ihren sinnlosen Tribut – nach dem Motto: „Ihr seid nicht da um zu siegen, sondern um zu sterben!“- Heute verbindet die 3623 m längste Brücke, die Canakkale-1915-Brücke Europa und Kleinasien. Sie wurde im März 2022 eröffnet. Wir fahren allerdings nicht über die Brücke, sondern nehmen die Fähre.

Eine stark hügelige Landschaft erstreckt sich entlang der Westküste zwischen Çanakkale und Bodrum. Die Küstenregion zählt zu den touristisch am besten erschlossenen Regionen der Türkei. Die Ägäisregion wird auch landwirtschaftlich intensiv genutzt, neben Zypressen Olivenbäumen, Tomatenplantagen und Weinreben prägen die Region. In diesem Gebiet finden sich viele antike Stätten aus der Zeit der alten Hellenen, wie zum Beispiel: Troja, Assos (Behramkale), Pergamon (Bergama), Ephesos (Efes), Priene, Milet, Didyma und Euromos. R2F2 besucht die ein oder andere antike Städte in dieser Region.

Troja

Bereits seit der Antike ist Troja zur Bezeichnung der im Trojanischen Krieg umkämpften Stadt geworden. Durch die beiden homerischen Epen Ilias und Odyssee ist der Ort in die Geschichte eingegangen. Seit dem 18. Jh. wird vermutet, dass das Homers Troja sich auf dem Hügeln Hisarlik befindet. Dort hat im 19. Jh. Heinrich Schliemann gegraben und dabei kam ein Schatz ans Licht, das er für das Gold des Königs Priamos hielt. Hiermit glaubte er die Homers Illias bewiesen zu haben. Es wurden seitdem Siedlungen die über einen langen Zeitraum vom 5. Jt. v. Chr. bis ins 5. Jh. n. Chr. entstanden sind hier gefunden. Wir sind etwas ernüchtert von den Ausgrabungen und hätten uns ein wenig mehr Disney gewünscht und nicht nur ein paar liegengelassene Steine. Das Museum ist interessant wird aber auch dem Mythos Troja nicht gerecht. Die Region Troas ist der antike Name einer Landschaft im nordwestlichen Teil Kleinasiens, südöstlich des Hellespont und nördlich der Insel Lesbos. Ein Bergmassiv im Südosten und Osten trennte sie vom Rest Kleinasiens. Wir suchen nach dem „Trojanischen Pferd“ im Müzeli (Museum) Tevfikiye.


2 Ägäis Region

Bergama – Pergamon

Das antike Hauptstadt Pergamon (Bergama) des Pergamenischen Reiches erstreckt sich im 3. und 2. Jh. v. Chr. über mehrere Kilometer am Fuß des alten vulkanischen Temenos Gebirge. Pergamon wurde nach dem hier erfundene Pergament der hiesige Bibliothek benannt. Sie soll aus über 200.000 Bände bestanden haben. Berühmt wurde Pergamon bei uns durch Carl Humann, der 1873 im Stroh eines Ochsenkarrens eine mit Reliefs verzierte Marmorplatte entdeckte und diese für einen Pfennigbetrag einem Bauern abkaufte. Er schickte sie an das archäologische Museum in Berlin, das heute als Pergamon Museum bekannt ist und den 1878 gesicherten monumentalen Pergamonaltar, der den Kampf der Götter und Giganten schildert, schmückt. Wir besuchen das Asklepieon, einem großzügigen Kurbad, hier behandelte der Arzt Galen seine Patienten mit Tiefschlafkuren, Diäten und Psychotherapien. Vom 2 stöckigen Rundbau des Therapiezentrums führte ein unterirdische Gang zur heiligen Quelle. Das Theater brachte Abwechslung in den Kuralltag. Die Akropolis, ein Tempel für Kaiser Trajan und den Gott Zeus und die Rote Halle von Kaiser Hadrian einst als Tempel für die ägyptischen Götter Serapis und Isis errichten, liegen auf dem gegenüberliegenden Berg, diese lassen wir allerdings rechts bzw. links liegen, da wir ja in Griechenland 2 Jahre zuvor genügend Akropolen, Nekropolen und andere Steinhaufen angeschaut haben.

Unser nächstes Ziel wäre nun 70 km von Izmir die UNESCO Ruinen Ephesos, allerdings ein Eintrittspreis von 40€ p./P. war uns zu heftig.


2 Westlicher Teil Zentralanatolien

Wir verlassen die verbaute Westküste und fahren über Soma und dem Traubenanbaugebiet am ausgetrockneten Marmara See Richtung Denizli nach Pamukkale, das schon zum westliche Zentralanatolien gehört. Es erstreckt sich bis ungefähren Höhe von Ankara – Konya, dabei wechseln sich grüne Agrarflächen mit braunen Hochlandsteppen ab auf denen Schafe und Ziegen weiden.

PS Auch in der Türkei gibt es Weinanbau. Gemäß der Überlieferung strandete Noah mit seiner Arche nach dem Rückgang der Sintflut am Ararat. Dort erlernte er nach einer Legende den Beruf des Weinbauers. Archäologisch belegt sind Darstellungen zur Weinherstellung aus dem fünften Jahrtausend v. Chr. Entsprechende Funde machte man im Gebiet Ostanatoliens. Belegt ist ebenfalls, dass die Hethiter nahe der Grenze zum heutigen Irak 2000 v. Chr. Wein aus der Rebsorte Kalecik Karasi herstellten. Die Weinanbaugebiete heute sind in der Ganzen Türkei verteilt. Das Schwarze Meer gilt als die Urheimat der Weinreben (Georgien seit 8.000 Jahren), dort liegen kleinere Anbaugebiete zwischen Corum und Samsun. Hier werden vorwiegend die ohne menschlichem zutun  eingewanderten Rebsorten Dimrit, Sergikarası (rot) und Narine (weiß) eingesetzt.

Im Südosten sind es hauptsächlich die Rebsorten Öküzgözü, Boğazkere, Kalecik Karası, Horozkarası (alles rot) sowie die weißen Sorten Narince, Dokulgen und Kabarcık. In Zentralanatolien liegen die Gebiete um Ankara und Nidge im Süden, hier sind es die Rebsorten Kalecik Karası, Papazkarası, Dimrit, Bogazkere und Öküzgözü (alles rote Sorten) sowie die weißen Sorten Emir, Narince und Hasanded. Im europäischen Osttrakien entstehen 40 % der türkischen Weine. Die roten Sorten: Papazkarası, Adakarası, Karaseker, Gamay, Pinot Noir, und Cinsault. Als weiße Reben werden eingesetzt: Semillon, Yapıncak, Beylerce, Clairette, Blanche, Misket und Riesling. An der Ägäischen Küste werden 20 % der türkischen Weinproduktion in den Regionen um Izmir und Denizil als rote Rebsorten werden Calkarası, Grenache und Carignan sowie zunehmend Merlot und Cabernet Sauvignon angebaut.


Pamukkale – Hierapolis

Die Kalksinterterrassen von Pamukkale mit dem darüber liegenden antiken Hierapolis gehören zu den Must-haves der Türkei und sind seit 1988 UNESO Welterbe. Wir durften 1982 noch darin baden. Am Abend bekommen wir Besuch von ein paar Türken, die am nächsten Morgen mit ihren Heißluftballons auf dem Platz starten wollen. Jetzt wissen wir für was die großen Plätze in der Umgebung angelegt sind. Wir stellen den Wecker auf 6 Uhr und sehen uns das Spektakel bei Sonnenaufgang an. Nach 2 Stunden ist das Spektakel zu Ende und wir können Frühstücken. Die antiken griechischen Mauern von Hierapolis schauen wir uns nicht an – hatten erstmal genug des Guten.

Blick von Pamukkale Köy

Von Pamukkale über das Taurusgebirge zur Süd Ägäis


4 Mittelmeer Region

Die Blaue Lagune von Fethiye

Der nächste Gebiet kennen wir auch von unserer 1. Reise, Marmaris war damals ein kleines Fischerdorf an der Lykenischen Küste mit einem kleinen Hotel und einen kleinen sehr spartanischen Campingplatz. Heute ist Marmaris eine belebte Stadt mit rund 96.000 Einwohnern und ist für sein Nachtleben in der Barstreet bekannt. (Ballermann lässt grüßen) Wir lassen Marmaris links liegen und fahren nach Fethiye. Die Hafenstadt liegt zwischen bergigen Kiefernwäldern und dem azurblauen Meer, es ist für die zahlreichen Felsengräbern und das Naturschutzgebiet Ölüdeniz-Lagune bekannt liegt ca. 15 Kilometer von Fethyie entfernt und gehört zurecht zu den beliebtesten Stränden der Türkei, übersetzt bedeutet Oludeniz „Totes Meer“. Diesen Namen trägt die Bucht wegen ihres besonders ruhigem Wasser. Das stille, aquamarin-blaue Wasser ist zudem Grund für den Beinamen „Blaue Lagune“, ein richtiges Karibikfeeling. Hier werden auch wunderbare große Segelschiffe gefertigt, an denen ich natürlich nicht ohne einen Besuch vorbeifahren kann. Wunderbar diese Handwerkskunst live zu erleben.


Türkische Riviera

Golf von Antalya

Weiter geht es über kleine und Steile Passtrassen entlang der Küste nach Lykien am antiken Myra (Mira/ Frieden) dem Geburtsort des Heiligen Nikolaus fahren wir nach Cirali bei Kemer. Cirali liegt neben der antiken Stadt Olympos. Oberhalb liegen die Feuer der feuerspeienden Chimaira, ein Jahrtausende altes Naturphänomen an denen brennendes Gas aus dem felsigen Boden tritt. Der Berg Akdag hat hier 3070m Höhe. Cirali Beach ist ein geschütztes Naturgebiet mit Caretta-Caretta-Meeresschildkröten, das Ruhe und Naturnähe bieten soll. Nach ein paar Tagen ausspannen, Wäsche waschen und den ledierten R2 noch etwas schöner zu machen sowie die lädirten Stellen mit Bootslack auszubessern, damit der Rost nicht alles verschlimmert. treibt es R2F2 wieder voran. Eigentlich sind es die nächtlichen Rauchschwaden und den Lärm der morgendlichen Kühlaggregate die von den Restaurants am Strand über den schönen Platz ziehen.


Aspendos bei Serik

Nach Kemer kommen wir in das Einzugsgebiet von Antalya es erstreckt sich über die ganze Golf von Antalya-Körfezi. Durch Zufall entdecken unser Navigator am Fluß Köprikay ein Hinweisschild „Eurymedonbrücke“, auf dem Weg nach Aspendos. Die Eurymedonbrücke wurde von den Seldschuken errichtete bzw. überbaut. An der Brücke sieht man noch den römischen Vorgängerbau, der viel größer und höher war.

Aspendos birgt eine Besonderheit das Amphitheater der Stadt gilt als das besterhaltene römische Baudenkmal Kleinasiens und das Aquädukt wird als das schönste Anatoliens gepriesen. Im Amphitheater finden heute noch Sommerfestspiele statt, es kann bis zu 20.000 Zuschauer Platz bieten und vor allem mit 15€ Eintritt für die ganze Anlage, ein Schnäppchen.

Entlang der Ostseite der großen Antalya-Bucht erstrecken sich bis über Gazipasa hinaus, die ganzen Hotelburgen und es entstehen immer noch weitere feudale Ferienresorts. Übrigens fangen die Fischer im Frühjahr und Herbst immense Mengen an Thunfisch, der ausgenommen und gefroren nach Japan verschifft wird. An dieser Stelle muss aber auch gesagt werden, dass die Türkei ein ärgerliches Müllproblem hat. Ausserhalb der Hotelanlagen vermüllen die Einheimischen ungeniert die Gegend obwohl überall Müllcontainer aufgestellt herumstehen. Schlimm sind die herumliegende Glasscherben die einem einen Zugang zum Meer kaum möglich machen.


Kap Anamur

Am Kap Anamur, dem Beginn das östlichen Mittelmeers gegenüber von Zypern, befindet sich die antike Ruine Anemurium. Sie ist die westlichste historischen Bastion der türkischen Provinz Mersin und steht auf dem untersten Kap der Kargagedik-Dağları. Dieses Gebirge erstreckt sich im mittleren Taurus-Gürtel der Toros Dağları bis zum Mittelmeer und bildet dort die südlichste Spitze der Türkei. Die Entstehungsgeschichte der Bilderbuchburg Mamure Kalesi, reicht bis ins byzantinische Zeit zurück. Auch die Kreuzfahrer nutzten die Burg bei ihren Kreuzzügen. Zuletzt wurde sie umfangreich restauriert. Wir übernachten auf dem Campingplatz daneben. Er gehört einem ehemals türkischen Gastarbeiter, der nach einer Einladung zum Tee und einer Entschuldigung warum der Patz aussieht als wäre ein Tornado durchgegangen, gleich einen Deutschtouristenzuschlag von uns abkassiert. Brr, ich hatte mal wieder vergessen vorab nach dem Preis zu fragen. Böse Miezekatze!


Landschaft zwischen Kap Anmur und Konja

Das Kap ist unser südlichste Punkt der Türkeiroute, wir fahren jetzt erstmal etwas in nördliche Richtung über das Toros Dağları. Die Berge gehen in diesem Bereich bis auf 2800m. Wir nehmen eine ganz kleine Straße durchs Gebirge und gehen dabei rapideeee in die Vergangenheit zurück bis in die Jungsteinzeit. Genauer gesagt in die Steinzeit zu Catalhöyük, 40 km südöstlich von Konya entfernt


2 Zentralanatolien

Zentralanatolien ist durch Ebenen und Hochebenen geprägt. Die durchschnittliche Höhe von Zentralanatolien beträgt etwa 1000m. Zentralanatolien hat ein halbtrockenes Kontinentalklima mit heißen, trockenen Sommern und kalten, schneereichen Wintern, Durchschnittstemperatur von 10,6 °C, Höchsttemperatur 41,8°C, Tiefsttemperatur -36,2°C . Wie schon oben beschrieben wechseln große grüne Agrarflächen mit braunen Hochlandsteppen ab, die zur Weide von Schafen und Ziegen verwendet werden.

Provinz Konya

Catalhöyük liegt bei Konya der siebtgrößte Stadt des Landes (1,4Mio Einw.), etwa 200 Kilometer südlich von Ankara in der Ebene von Konya auf etwa 1200 Metern Meereshöhe, fast im geographischen Zentrum Anatoliens. Die Hochebene hat keinen Abfluss zum Meer, sondern nur lokale Flüsse, die in Binnenseen münden. Im Umkreis wird sie von einigen bis 2300 Meter hohen Bergen überragt, der nördlichen Fortsetzung des Taurusgebirges.

Noch eine Besonderheit wartet auf uns in dieser Provinz, es sind die humoristischen Geschichten von Nasreddin Hodja die im gesamten türkisch-islamisch beeinflussten Raum vom Balkan bis zu den Turkvölkern Zentralasiens bekannt sind. Seine historische Existenz ist nicht gesichert; es wird angenommen, dass er im 13./14. Jahrhundert in Aksehir im südwestlichen Anatolien gelebt haben soll. Manchmal spielt Nasreddin in seinen Witzen die Rolle eines schlauen, manchmal die eines dummen Menschen. Das älteste Manuskript Nasreddins stammt aus dem Jahr 1571. Einige der Geschichten finden sich jedoch im 
Philogelos, dem ältesten erhaltene Witzbuch und in Äsops Fabeln.

Catalhöyük

Catalhöyük die älteste Siedlungsstätte der Menschheit entdeckte 1958 James Mellart auf einem 18m hohen Hügel nahe bei Kaysery. Zwischen 7.250 und 5.400 v. Chr. lebten rund 5.000 Menschen hier i.R. nicht älter als 35 Jahre alt schon in Lehmhäusern, die mit Wandmalereien innen wie aussen bemalt waren. Die geschmückten Häuser hatten ihren Einstieg über ein Loch im Dach. Im Müzeli kann man ein paar Häuser von innen betrachten. Eine mehr als 8.600 Jahre alte Wandmalerei, zeigt im Hintergrund einen ausbrechenden Vulkan, dies gilt als eine der frühesten Darstellungen vulkanischer Aktivität überhaupt. Sie wird mit einer Eruption des Hasan Dagi um 6.960±BCE in Verbindung gebracht, die zeitlich gut zur Besiedlung passt. Ein besonderes highlight ist die Venus von Catalhöyük, die“Göttin“ auf dem Leopardenthron.

PS – Venusfiguren oder Figuren der Mutter Erde aus der Steinzeit werden in vielen Regionen, ähnlich dargestellt. z.B. Venus vom Hohlefels (~6cm groß, ~37.000 Jahre alt, LM Stuttgart), Venus von Willendorf (~11 cm groß,~ 29.500 Jahre alt, NH Wien) Venus von Dolní Věstonice (~11cm groß,~27.000 Jahre alt, ML Brünn)


Sultanhani

Die Seldschuken Karawanserei Sultanhani zwischen Konya und Aksaray an der heutigen D 300 (alten Seidenstraße) wurde 1229 gegründet. Die Karawanserei ist eine von zwölf Karawanserein die die Sultane von Rum zwischen der damaligen Hauptstadt Konya und der zweitgrößten Stadt Kayseri erbauen ließen. Aufgrund der zentralen Lage an der historischen Seidenstraße und am Seldschuken Karawanenweg wuchs sie schnell zur größten Karawanserei in Kleinasien. Durch das reich verziertes Portal im Nordosten gelangt man in einen rechteckigen Hof, mit einer kleine Moschee in der Mitte. Dem Eingangs gegenüber befinden sich die Stallungen, die Grundfläche entspricht nochmals etwa der Hofgröße. Hier lagerten die Tragtiere und in der kalten Jahreszeit auch deren Begleiter. Während der wärmeren Monate schliefen die Menschen auf dem Dach, das über eine Treppen an der Hofmauer zu erreichen war. Für diese Herbergen, die Mensch und Tier mit allem Nötigen versorgten, mussten die Kaufleute jährlich eine Steuer entrichten. Etwas nördlicher von Sultanhani liegt der große Salzsee Tuz Gölü. Am Abend werden wir vom Campingplatzbesitzer mit türkischem Essen versorgt.


Kappadokien

Provinz Aksaray

Route zwischen den Vulkanen Kapadokien

Hasan Dagi Vulkan

Wie der Erciyes Dagi für Zentralkappadokien, so ist der Hasan Dağı mit seinen Eruptionen ursächlich für die Tuffsteinlandschaften des westlichen Kappadokien, insbesondere um Aksaray und das Ihlara Tal. Sie wird mit einer Eruption des Hasan Dagi um 6.960±690 BCE in Verbindung gebracht, die zeitlich gut zur Besiedlung passt. Mit einer Höhe von 3268 Metern ist er der zweithöchste Berg Zentralanatolien. Unsere R2F2 nimmt die Strecke zwischen den Vulkanen um zur Ihlara-Schlucht und nach Göreme zu kommen.


Ihlara-Schlucht

Die antike Landschaft Kappadokien war das Land zwischen Taurus und Schwarzmeer. In der Gegenwart werden unter diesem Namen hauptsächlich die vulkanisch geprägten Landschaften zwischen Avanos und Nigde verstanden, die nur einen Teil der antiken Landschaft Kappadokien umfassen. Einer der bekanntesten Orte ist Göreme mit seiner aus dem weichen Tuff herausgehauenen Höhlenhäuser. Göreme gilt als das Zentrum Kappadokiens, der dort befindliche einzigartige Komplex aus Felsformationen wurde 1985 von der UNESCO Welterbe aufgenommen. Eine weitere Besonderheit ist eine Vielzahl unterirdischer Städte.

Das Gebiet liegt im Zentrum ehemals intensiver vulkanischer Tätigkeit, die das heutige Landschaftsbild entscheidend prägte hat. Im Zuge der Alpenbildung wurde auch der Bereich Anatoliens im Verlauf der letzten 100 Millionen Jahre aufgefaltet, der von großen Seenplatten und tropischen Sumpflandschaften bestimmt war. Als sich das Taurusgebirge im Süden weiter erhob, wurden im Inneren Anatoliens große Mengen Lava langsam an die Erdoberfläche gedrückt, was schließlich zur Bildung der Vulkanlandschaft Kappadokien führte.

Der „Grand Canyon der Türkei“ eingebettet in das gleichnamige Tal tauscht die Ihlara-Schlucht die ansonsten trockene, ockerfarbene Mondlandschaft Kappadokiens gegen eine blühende und fruchtbare Umgebung ein. Die Schlucht wurde in prähistorischer Zeit vom Fluß Melendiz Cayi gegraben, der die gesamte Region bewässert. Geprägt ist dieser „Garten Eden“ von hohen, geteilten Felswänden, dem Fluss und immergrünen Auen. Sie erstreckt sich über etwa 14 Kilometer Länge und bis zu 150 m tiefe Schlucht zwischen den Orten Ihlara im Südosten und Selime im Nordwesten. Das Tal war seit dem 7. Jahrhundert Siedlungsgebiet byzantinischer Mönche, die in das Tuffgestein, das durch die Eruptionen des Vulkan Hasan Dagi entstand, ihre Behausungen und Kirchen gruben. Es sind über 50 Felsenkirchen in diesem Tal.

PS: 2 Tage zuvor hatte es noch 20cm Neuschnee gegeben



Göreme

Wir schauen von einem der Balkone das quirlige Treiben in Göreme an. Auch auf unserem Parkplatz ist ein ständiges kommen und gehen von unterschiedlichsten Nationen der Welt. Wir werden von einem lustigen chinesischen Ehepaar auf Englisch und deutsch angesprochen, sie waren von unserem Auto fasziniert. Wir waren überrascht, da die Chinesen meist sehr zurückhaltend sind. Sie probieren sogar unsere Fleischküchle, die wir gerade am Grillen waren. Ein Tag später treffen wir sie vor einer Felsenkirche wieder. Kurz vor Sonnenaufgang steigen hunderte von Heißluftballons über Göreme und die Umgebung auf. Ein riesen Spektakel und bei einem Preis von 300€p/P ein Schnäppchen sollte man meinen. In einer Gondel passen bis zu 30 Personen, ein paar hatten auch weniger an Bord. Am Abend suchen wir einen ruhigeren Platz zum Übernachten und erleben am nächsten Morgen die Landung der Giganten. Kurz darauf hält ein Wölckchen neben uns, es waren Isolde und Renè, mit ihnen verbringen wir in den nächsten Wochen immer wieder, noch viele nette Abende. Sie sind auf den gleichen Routen unterwegs .


Vulkan Erciyes Dagi

Nach Göreme entscheidet die Crew zum Vulkan Erciyes Dagi auf die Arlberg Station zu fahren. Mit einer Gipfelhöhe von 3.917 Metern ist der Erciyes der fünfthöchste Berg der Türkei und der höchste Berg der Region Zentralanatolien. Die verschiedenen Vulkanausbrüche am Berg Erciyes in den Millionen Jahren führte zur Entstehung der Steinbrüche rund um das heutige Kayseri, die winderodierten Feenkamine um Göreme und insbesondere zur Bildung großer Mengen von Kraterasche, dem sogenannten Bimsstein, in der Umgebung.


2 -7- 6 von Zentral – über Ost- nach Südostanatolien

Das Tahtalı-Gebirge ist etwa 170 km lang und 50 km breit. Es ist eine Verlängerung des Zentraltaurusgebirges und erreicht seinen höchsten Punkt mit 3.075 Metern auf dem Bey-Berg in der Nähe des Tufanbeyli. Viele Berge übersteigen die 2.500m. Das Tahtalı-Gebirge ist ein Ausläufer und wurde früher als Anti-Taurus-Gebirge bekannt. Im Süden ist das Gebirge von Tälern durchzogen und daher unpassierbar. Im Nordosten nahezu unfruchtbar, wird es nach Süden hin dichter bewaldet.

Wir wundern uns über den extrem vielen Müll der am Straßenrand aufgeschüttet war und das in dieser Gegen sehr viele neue Häuser gebaut wurden. Wir dachten zuerst an die Syrischen Kriegsflüchtlinge, bis wir begriffen und auch sahen, das wir mitten durch das Erdbebengebiet von 2023 fuhren. Aus Respekt vor der Katastrophe und den Leuten gibt es zu dieser Landschaft keine Bilder. Nur soviel, was die türkische Regierung hier großartiges geleistet hat mus sich nicht verstecken. Hier kann sich Italien und auch Deutschland eine Scheibe abschneiden.


Septimius Brücke

Die Septimius Brücke ist eine unter Kaiser Septimius Severus (193–211 n. Chr.) errichtete die 34,20 m lange Einbogen-Brücke über den Cendere Cayi, in der Nähe von Eski Kahta, Provinz Adiyaman in der Südosttürkei. Sie hat eine der größten Bogenöffnungen unter allen erhaltenen Römerbrücken. Hier wurden wir auch wieder mal köstlich mit allerlei Leckereien versorgt.


6 Südostanatolien

in Südostanatolien herrscht Steppenklima, das kalte und gelegentlich schneereiche Winter und heiße, trockene Sommer bringen, die jedes Jahr eine Dürregefahr darstellen. Der Herbst und Frühling sind mild und Regenfälle sind nur in diesen Jahreszeiten häufig. Durchschnittstemperatur von 16,5 °C, Höchsttemperatur 48,8°C, Tiefsttemperatur -24,3°C . Das Gebiet fällt vom Südost-Taurusgebirge zum Sanliurfa – und Mardin-Plateau hin in die Mesopotamische Ebene steil ab. Der große Atta-Türk-Stauseen wurden hier für die Landwirtschaft errichtet.


Nemrut Dagi

Nemrut Dagi Berg im Südostanatolien, unweit des Oberlaufs des Euphrat. Er gehört zum Taurus und liegt 86 Kilometer nordöstlich von Adiyaman. Er ist mit 2150 Metern Höhe eine der höchsten Erhebungen des nördlichen Mesopotamiens. Die Region wurde 1988 zum Nationalpark erklärt. Auf seinem Gipfel erhebt sich eine monumentale Kombination aus Heiligtum und Grabstätte. Sie wurde unter dem späthellenischen König Antiochos i. Theos (69–36 v. Chr.) von Sklaven errichtet. Das Heiligtum sollte Zentrum einer neuen Religion sein, die persische und griechische Mythologie vereinte. Antiochos selbst gab sich kurz nach seiner Krönung mit der ungewöhnliche Selbstvergöttlichung den Namenszusatz Theos (Gott). In zwei langen griechischen Inschriften legte der König fest, wie genau er zu Lebzeiten und nach seinem Tod verehrt werden sollte. Seine Abstammung führte er väterlicherseits auf die Großkönige Dareios I. und Xerxes I. und mütterlicherseits auf Alexander d. Großen als Ahnherren zurück. Das Grabmal besteht aus einer Geröllaufschüttung mit einem Durchmesser von 150 und einer Höhe von 45 Metern über dem natürlichen Gipfel des Berges. Der Schotterhügel ist umgeben von drei Terrassen im Norden, Westen und Osten. Auf der westlichen und östlichen Terrasse sind große Götterstatuen zu sehen, die König Antiochos in Gesellschaft von griechisch-persischen Göttern darstellen. Dazu kommen verschiedene Reihen von Reliefstelen, die die Ahnengalerie des Königs und andere Verwandte darstellen, sowie Abbildungen von rituellen Handlungen. Um Platz für die Errichtung des Heiligtums zu schaffen, wurden rund 300.000 m³ massiver Fels bewegt. Auf den Berg führen Prozessionswege aus drei Richtungen. Der Rann auf den Berg geht schon von morgens um 5 Uhr zum Sonnenaufgang, bis spät abends nach 22 Uhr. Bernd macht den Rann abends und morgens mit.


Euphrat – AtaTürk-Stausee

Der Euphrat hat eine Länge von 2736 km. Mit seinem längsten Quellfluss, dem Murat, hat er eine Länge von 3380 km. Der zweite Quellfluss ist der Karasu („Schwarzes Wasser“). Die beiden Quellflüsse entspringen im Inneren Taurusgebirge und fließen ziemlich parallel in westlicher Richtung. Sie vereinen sich an der Keban-Talsperre zum Euphrat. Danach fließt der Strom durch den Karakaya Stausee, den Atatürk- und Birecik-Stausee. Der Oberlauf des Flusses markiert dabei die historische Grenze zwischen Kleinasien und Mesopotamien. Anschließend durchfließt er Syrien und Irak in südöstlicher Richtung. Dort vereinigt er sich mit dem Tigris zum Schatt-al-Arab, bevor er in den Persischen Golf mündet.

Am Sonntag übernachten wir hier am Atatürk-Stausee und werden von einem Ärzteteam aus Istanbul, die am See eine Schule errichten, zum Mittagessen eingeladen. Um kurz nach 12 Uhr klingelt plötzlich bei allen das Handy, wir bedanken uns für das Essen und die Gespräche und machen noch ein Bild zusammen mit Isolde und René die auch gerade angekommen sind. Später erfahren wir das es in Istanbul ein Erdbeben mit 6,2M gab. Erwähnen kann man hier auch die Auswirkung einer schon obligatorischen Müllsammelaktion von Bernd, diese dazu geführt hat, dass plötzlich der Platz sauberer verlassen wurde. Wie lange der Effekt anhält können wir nicht sagen, aber nur dies, einer muss halt mal anfangen.


Göbekli Tepe

1994 stößt der deutsche Archäologe Klaus Schmidt auf einer kahlen Hügelkuppe im Südosten der Türkei auf eine monumentale Anlage. Hier sind die ältesten anatolischen Fundorte, aus mehr als fünf Meter hohen Steinkreisen, die Pfeiler sind sehr gut erhalten und mit Reliefs reich verziert. Sehr schnell wird klar, dass die Steinkreise sehr viel älter sind, als man bisher für möglich gehalten hätte. Die Experten können das Alter der Anlage unter anderem aus der Form von Steinwerkzeugen schließen, die sie in ihren untersten Erdschichten finden. Die Erbauer von Göbekli Tepe müssen vor nahezu 12.000 Jahren gelebt haben (älter wie Stonehenge) Aus dieser Zeit kannte man bisher nur Spuren von einfachen Hütten umherziehender Nomaden. Die Steinkreise wurden errichtet, als die Menschheit noch nicht sesshaft war, man findet noch keine Spuren einer dauerhaften Siedlung. Aus mehr als 200 Kilometern Umkreis müssen Menschen aus verschiedenen Clans damals zusammengekommen sein, um die Anlage zu errichten. Um 8.500 und 8.000 v. Chr. lässt sich dann eine Sesshaftigkeit über lange Zeit bewohnte Siedlung nachweisen. Früh entstanden eine Monumentalarchitektur und ein weiträumiger Austausch von Obsidian. Ab 8.300 v. Chr. begann die Ausdehnung der durch Ackerbau, Vieh- und Vorratshaltung sowie Dörfer geprägten Lebensweise in Richtung Westen. Jüngste Funde deuten auf eine Siedlung am Göbekli Tepe mit Wohngebäuden, umfangreicher Getreideverarbeitung, Wasserversorgung und Werkzeugen des täglichen Lebens hin. 


Mardin

25.04.25

Die Altstadt von Mardin an der alten Seidenstraße nach Syrien schmiegt sich an den 1083m hohen Burghügel am nördlichen Rand der Tiefebene von Mesopotamiens, rund 20 km nördlich der syrischen Grenze und nicht weit von der Grenze zum Irak. Im Norden und Westen erhebt sich der Tur Abdin einer überwiegend eher hügelig Hochebene in der sich sehr alte Klöster aus dem 4. Jh. befinden. Die Stadt wurde nacheinander von allen möglichen Kulturen beherrscht, den Aramäern, Hurritern, Hethitern, Assyrern, Babyloniern, Amoritern, Persern, Parthern, Römern, Arabern, Kurden, Seldschuken, und Osmanen. Eine kunterbunte Geschichte die sich in diesem Gebiet abspielte. Die heutige Wirtschaftskraft basiert überwiegend auf Landwirtschaft und Handel. In letzter Zeit gewinnen auch kleine handwerkliche Werkstätten und Handarbeiten zunehmend an Bedeutung. Mardin ist vor allem auch wegen seinem schon sehr orientalischen Suk bekannt, wir kaufen dort einige orientalische Gewürze und die gute Aleppo-Seife ein. Am Ende findet unser Skipper einen Hähnchenbräterei die von einem „Seriösen Syrer“ betrieben wird, so stellte er sich uns zumindest vor und bei uns läuten alle Alarmglocken. Aber immer nach dem Motto „die Welt ist schön und der Mensch gut“ verspeisen wir das leckere Hähnchen und siehe da uns hat es geschmeckt, blieb im Magen und auch die Vierbeiner kamen nicht zu kurz. Auf dem Stellplatz treffen wir auf Elke und Christian, ihr Auto stand vor 3 Jahren in Kotor neben uns, auch Isolde und René trudeln heute hier ein.


Tigris Stausee Ilisu Hasankeyf

Der Tigris ist 1900 km lang. Er entsteht am Zusammenfluss von Maden- und Dibni Cayi. Die beiden Quellflüsse entspringen im Südost des Taurusgebirge. Der Tigris verläuft in südlicher und später in östlicher Richtung. Er bildet später auf einer kurzen Strecke die Grenze zu Syrien. Danach durchfließt der Tigris den Irak und vereinigt sich dort mit dem Euphrat. Zusammen bilden sie das Zweistromland, in dem sich einige der ersten Hochkulturen entwickelten.

Hasankeyf “ Hasans Freunde/ Festung“ ist eine antike Stadtfestung am Tigris Provinz Batman. Ausgrabungen 2 km östlich der Altstadt zeigen eine Besiedlung der Gegend seit dem 10. Jahrtausend v. Chr. Die Altstadt wurde 2020 im Zuge eines Staudammprojektes geflutet. Auch ein Teil der Bevölkerung wurde nach „Neu-Hasankeyf“ umgesiedelt. Archäologische Funde befinden sich nun im neuen Hasankeyf-Kulturpark.


7 Ostanatolien

Ostanatolien ist flächenmäßig das größte und bevölkerungsmäßig das kleinste der sieben Regionen. Es grenzt an Georgien, Armenien, Aserbaidschan, Iran, Irak. Die durchschnittliche Höhe beträgt etwa 2000 m. Die höchsten Berge der Türkei liegen in dieser Region, wie z. B. der Ararat mit 5137 m, der Uludoruk in den Cilobergen mit 4135 m und der Süphan Dagi 4058 m. Durchschnittstemperatur von 9,7 °C, Höchsttemperatur 44,4°C, Tiefsttemperatur -45,6°C .

Der gesamte Nordosten der Türkei, vom Van See bis zu den armenischen und georgischen Grenzen – und darüber hinaus in Armenien befinden sich einer Reihe von großen vulkanischen Bergen. Dadurch verschwinden die Erhebungen des Pontischen- und Taurischen-Gebirges unter dicken Ansammlungen vulkanischen Gesteins, sowie unter dem Lavahochland von Kars und Ardahan.

Van See

Der Van See ist der größte See der Türkei und der größte Sodasee der Erde. Er liegt auf einer Höhe von 1648 m und ist mit 127 km Länge, 52 km Breite und einer Tiefe bis zu 451 m, einer der größten Gebirgsseen der Erde. Er hat keinen Ab und Zufluss von außen, mit ungewöhnlich hohem pH-Wert und gleichzeitig hohen Salzanteilen, da der Van-See aufgrund der fehlenden Niederschläge im Winter und der hohen Verdunstung im Sommer drei- bis viermal mehr Wasser verliert. Der riesigen Steppensee wird von bis zu 4000 m hohen Vulkanen und Bergen umringt.

Nemrut Dagi Vulkan – Tatvan

10 km nordnordwestlich von Tatvan, am äußersten Südwestufer des Van Sees erhebt sich der gegenwärtig weitgehend ruhende, zentrale Nemrut Dagi Vulkan bis zu einer Höhe von 2948 m zwischen zwei großen Senken, dem Vansee-Becken und der Muş-Ebene, wobei die Entstehung des Van Sees unmittelbar mit den Eruptionen des Nemrut zusammenhängt, er blockierte durch Lavaablagerungen den Ablauf des Van Sees. Hier wollten wir übernachten, aber leider war das noch nicht möglich, da die Piste noch total unter Schneemassen lag. Dafür wurden wir auch hier fürstlich verkostet, unglaublich wie gastfreundlich hier die Menschen sind.

Van

 In früherer Zeit trug die Provinzhauptstadt Van den Namen Tuspa und war im 9.Jh.v. Chr die Hauptstadt des Urartäischen Königreichs. Die damalige Bevölkerung nannte sich selbst Nairi. Wir finden in Van keinen Parkplatz und fahren zügig weiter zum Ercek See.

Der Erçek Gölü liegt 1890 m hoch und hat eine Fläche von 106,2 km². Die größte Tiefe beträgt 40 m, und die mittlere Tiefe 18,45 m. Die Wassertemperatur liegt zwischen 1 und 23 °C. Das Wasser des Sees ist sehr salzig ( pH 10,75. Die Nord- und Westufer des Sees sind steil und gebirgig (2300 bis 2800 m hoch), im Westen und Süden bestehen sie aus Schlick. Am Hauptzufluss des Sees befinden sich Schilfflächen und ein brackiges Feuchtgebiet mit einer Flamingo Kolonie. Der abflusslose See ist heute durch einen Tunnel mit dem Karasu verbunden, der in den Van See entwässert.


Provinz Agri

Doğubeyazıt

Nach einem Monat sind wir nun fast am östlichsten Punkt unsere Reise angekommen, unser R2 fährt auf der E99 über den 2644m hohen Tendürük-Pass, die Straße ist autobahnartig mit 4Spuren ausgebaut wie so oft in der Türkei. Auf der Passhöhe befindet man sich keinen Kilometer von der iranischen Grenze entfernt und hat dabei den ersten Blick auf den Ararat. Unten im Tal liegt die 80.000 Einwohner große Stadt Doğubeyazıt in einer weiten Grasebene auf einer Höhe von 1625 Metern am Fuß des Ararat. Südlich verläuft parallel vom Fluß Sarısu die E80 über Doğubeyazıt zum Grenzort Bazargan und in den Iran. Die Ränder der flachen Ararat-Ebene werden von schroffen, felsigen Bergkämmen zerlappt. Wir besuchen zuerst den Ishak-Pascha-Palast, er vereint mit seiner ungewöhnliche Architektur Einflüsse aus 500 Jahren. Einer älterer Seldschuken Moscheen, armenischer Kirchen und den zeitgenössischen osmanischen Stil. Der Palast befindet sich auf dem Vorsprung eines dieser Bergrücken auf etwa 2200 Metern Höhe, etwa vier Kilometer südlich der Schnellstraße. An der ehemaligen städtischen Siedlung unterhalb des Palastes vorbei führte die alte Handelsroute, ein Teil der Seidenstraße, die Trabzon am Schwarzmeer mit Täbris im Iran verband. Die iranische Grenze ist nun rund 35 km von der Stadt entfernt. Wir treffen hier auf Familie Ebner aus Österreich, die Elke und Christian aus Graz kennen. Und dann war da noch Benny goes overland, der letztes Jahr zusammen mit den Grazern die Variostan Tour nach Zentralasien unternommen hatte.

Ararat

03.05.2025

Der Legende nach sollen sich Überreste der Arche Noah noch heute auf dem im Ararat Hochland gelegenen 5137 m hohen Berg befinden. Der letzte Ausbruch des Vulkans fand 1840 statt. Dabei wurde das Dorf Ahora auf der Nordostseite zerstört. Wir fahren bis auf 3100m Richtung Base Camp, dann müssen wir leider umdrehen, unser Fahrradträger schwächelt. Das Base Camp1 liegt auf 3200m Höhe. Vor lauter Aufregung vergesse ich beim Hochfahren zu fotografieren, dafür beim Runterfahren. 2 Tage später fahren wir auf der Nordseite auf einer Piste. Von dort ist der Berg noch imposanter. Das Gelände fällt auf 860m Höhe ab nach Igdir.

Im Nirgendwo taucht dann eine Militärstation auf. Die Piste ist gesperrt. Wir werden begrüßt – es wird sich entschuldigt – dass sie uns kontrollieren müssen – wir werden nach unserem Weg gefragt – es wird sich bedankt dass wir ihr Land besuchen – es wird ein paarmal telefoniert – danach wird uns erklärt dass wir aufpassen sollen damit wir die Grenze nach Armenien nicht überschreiten – Sie wünschten uns noch einen schöne Reise – der Baum wird geöffnet und winkten als wir losfuhren.


Ani

Heute ist Ani eine Geisterstadt zu der man zuerst durch 5cm Dicke Gülle und Kuhfladen fahren muss. Ani ist vor allem für die noch erhaltenen Zeugnisse armenischer Bauten bekannt. Die einzigen „Bewohner“ sind türkische Grenzsoldaten, vereinzelte Touristen und Anwohner des benachbarten Dorfes. Die in Ruinen liegende ehemalige armenische Hauptstadt auf dem heutigen türkischen Gebiet, ist seit mehr als drei Jahrhunderten verlassene. Ani ist seit dem 5. Jahrhundert als armenische Festung nachweisbar. 763 kam es in den Besitz der Bagratiden, im 10. Jahrhundert entwickelte es sich zu einer bedeutenden Stadt. König Aschott III. (951–977) machte Ani im Jahre 961 zur Hauptstadt seines armenischen Königreiches. 1045 wurde das Reich den Byzantinern übergeben. Zu dieser Zeit war das an der nördlichen Seidenstraße gelegene Ani weithin als „Stadt der 1001 Kirchen“ bekannt und zählte mehr als 100.000 Einwohner. Bei der größten Kirche handelte es sich um die zwischen 989 und 1001 erbaute Kathedrale von Ani. Sultan Alp Ars überließ die Stadt 1072 einer kurdischen Gefolgschaft in diesem Gebiet bis Ani am Ende des 12. Jahrhunderts an das christliche Königreich Georgien fiel, unter denen die Stadt eine letzte kurze Blütezeit erlebte. 1239 fiel Ani wieder in mongolische Hände und große Teile der Bevölkerung wurden getötet. Im Jahre 1319 wurde die Stadt von einem Erdbeben betroffen, woraufhin die Bevölkerungszahl ab dem 14. Jahrhundert stetig sank. 1380 eroberte Timur Ani (Timur ein turko-mongolischen Militärführer aus Samarkand) . Ein weiteres Erdbeben 1605 reduzierte Anis verbliebene Bedeutung für armenische Pilger und Mönche weiter. Ab dem 18. Jahrhundert bestand Ani nur noch aus einem kleinen Dorf. Als Ergebnis des Osmanisch-Russischen Krieges (1877–78) gehörte das Gebiet bis 1917 zum Russischen Reich, unbehindert durch eine Staatsgrenze zum gleichfalls russischen Armenien. Heute sieht man am Fluss noch ein Teile der Brücke. Hier begegnen wir das erste mal Lilly und Seki aus LL.


Kars

Das über 90.000 Einwohner zählende Kars liegt im Nordosten Anatoliens, etwa 45 km westlich der Grenze zu Armenien und 65 km südlich der georgischen Grenze, auf einer Höhe von 1768 m. Das kontinentale Klima mit starken Temperaturschwankungen von im Winter −40 °C und im Sommer +35 °C sind möglich. Die Jahresniederschläge betragen etwa 500 mm. Die natürliche Vegetation in Kars ist Steppe, dadurch gibt es sehr viele Rinder-und Milchwirtschaft. Die Geschichte Kars ähnelt der Anis, 1124 fiel sie in die Hände der Georgier und 1239 wurde sie von den Mongolen überrannt. Zwischen 1534 und 1878 gehörte Kars den Osmanen, wobei die Region in Kriegen 1829 und 1856 zeitweise unter Russischer Kontrolle stand. Nach dem1878 gehörte Kars ununterbrochen zu Russland. Zwischen 1878 und 1881 verließen daraufhin 82.000 Muslime die Stadt und emigrierten in das Osmanische Reich. Um diese Zeit siedelten in Kars neben Türken, Armeniern und Kurden auch viele ethnische Gruppen aus Russland, darunter eine russischorthodoxe Sekte (Malakan auf Türkisch), Wolgadeutsche (Schwaben) und baltische Völker. Sie hinterließen ein besonderes Erbe der Käseherstellung. Hier findet man außer sauren Ziege und Schafskäse, auch Sorten wie Gauda oder Emmenthaler. Wir decken uns hier mit Käse und Honig ein.


Cildir See

Er ist der größte Süßwassersee und der zweitgrößte See Ostanatoliens und befindet sich nahe der Grenze zu Georgien und Armenien. Er liegt 1959 m hoch und ist von den Bergen 3000m hohen Kisir- und Akbada Dagi umgeben. Hier oben ist es richtig kalt und es beginnt zu schneien. Für uns ist das die letzte Entscheidung doch nicht nach Georgien weiter zu fahren, das Wetter ist dort genauso kalt. Wir wollen lieber noch in Griechenland am Meer und bei warmen Temperaturen unsere Zeit verbringen. Man kann es kaum glauben, aber im Hochland der Türkei kommen wir uns manchmal landschaftlich und temperaturmäßig wie in Island vor. Es geht mit einem kurzem Schlenker bei Savsat über den 2470m hohen Cam Pass weiter ans Schwarze Meer.


5 Schwarzmeer Region

Die Schwarzmeerregion umfasst den nördlichen Küstenstreifen der Türkei. Diese Region ist geografisch stark durch verschiedene Gebirgszüge geprägt. Das  Pontische Gebirge erstreckt sich über eine Strecke von etwa 1000 Kilometern entlang der Meeresküste. Zwischen dem Meer und der natürlichen Barriere der Pontischen Alpen ist das Klima feucht und und auf ihrer bergigen Landschaft erstrecken sich große dichte Wälder. Die durchschnittliche Höhe des Gebirges beträgt zwischen 2000 und 3000 Meter. Generell steigt seine Höhe von Westen nach Osten an. Die höchste Erhebung ist der Kackar Dagi mit 3932 Metern. Auf dem sehr fruchtbaren Boden werden Tee, Tabak, Mais und Haselnüsse angebaut.

Bei Artvin

Die Stadt liegt am Ostabfall des Pontischen Gebirge auf 345m über dem Flusstal des Coruh.

⚒️👷‍♀️👷‍♂️🚧🛠️

FirtinatalNP Kackar Dagi

Teegarten Rize

Die Schwarzmeerküste gefällt uns nicht, durch die autobahnähnliche Schnellstraße gibt es auch keine Möglichkeiten zu übernachten, deshalb wenden wir uns vorerst wieder dem Landesinnern zu. Wir wollen von Rizze aus über den 2600m hohen Ovit-Dagi-Pass, leider ist er Anfang Mai noch gesperrt. Wir fahren somit durch die Tünnelis des Pontischen Gebirges und stellen fest, das auch im Tunnelbau die Schweizer ihren Gärtner gefunden haben. Am Berg Ovit zwischen Rizze und Ispir war das längste Tünneli mit einer Länge von 14,3 km. Die zwei Röhren waren bis zur Eröffnung des 14 467 m langen Yeni- Zigane-Tunnels 2023 der längste Tunnel des Landes. Ihn fahren wir etwas später Richtung Trabzon.

2 Zentralanatolien

Baksi- Museum

Bei Bilakaya-Bayburt entdecken wir das Müzeli, das von weitem fast ein bisschen der Auster der Sydney Oper gleicht. Das Museum bietet zeitgenössische Kunst und traditionelles Kunsthandwerk. Wir bekommen eine eigene Führung durch die Gebäude. Wir sehen Lily und Seki auf der Landstraße vorbeifahren.


Richtung Trabzon

An diesem Tag regnete es nur einmal und bei einer Sicht von null fällt unsere geplante Tour ins Wasser, aber dennoch hab ich hier eine Geschichte für euch. Nach Trabzon geht es zuerst mal durch das neue Tünneli zum Macka Sulema Kloster. Dort soll der Legende nach eine von Lukas d.E. selber gemalte Ikone, nach dessen Tod wurden diese von zwei Engeln durch die Wolken in eine Höhle im Pontischen Gebirge getragen. Zwei junge Eremiten aus Athen, wurden ebenfalls von den Engeln zu der Wanderschaft eingeladen und entdeckten die Ikone in einer Höhle mitten im Wald bei Wasserfällen. Das war vermutlich im Jahr 385 und die Höhle war auch bereits, von frühchristlichen Eremiten bewohnt. Die Höhle wurde erweitert und eine Kapelle hineingebaut. Um 500 wurde diese dann von Kaiser Anastasios zu einem Klosters ausgebaut, was dann aber um 640 durch ein Feuer zerstört und später von einem Mönch aus dem Kloster Vazelon wieder aufgebaut wurde. Im 12. Jahrhundert wurde dieses Kloster angeblich von Räubern auf der Suche nach der Ikone aufgesucht und wieder zerstört. Die Ikone wurde aber, welch ein Wunder, etwas später unversehrt aus dem Fluss geborgen. PS – Das Kloster ist ein wichtiger Wallfahrtsort für Christen, es ist der Allheiligen des Schwarzen Berges (Mutter Maria) geweiht. Für die Moslems der Mutter des Propheten Isa, von denen es auch Mutter-Maria-Kloster (Meryem ana manastırı) genannt wird. – So sieht es dann bei gutem Wetter aus. War uns aber nicht vergönnt, es regnete ununterbrochen, daher haben wir es dann gelassen.


Divrigi

Von über 2000 m kommen wir in Serpentinen herunter nach Erzincan. Erzincan wurde um1940 nach einem sehr starken Erdbeben neu aufgebaut. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden in Erzincan Maulbeerbaumplantagen entdeckt, die für die Seidenraupenzucht genutzt wurden. Neben den Obstgärten und Weinbergen erlangte auch die Kupferverarbeitungskunst. Die Traubensorte Karaparmak wird in dieser Provinz angebaut, die im Norden und Süden von Bergketten umgeben ist. Wir streifen das Gebiet nur um nach Divrigi zu kommen. Die bedeutendste historische Sehenswürdigkeit und UNESCO-Weltkulturerbe ist die große Moschee und das Krankenhaus sie wurde 1228–1229 erbaut . Die Region hatte ihren Reichtum in der Vergangenheit durch den Export von Eisen nach Mesopotamien erzielt. Auch heute noch wird in der Gegend Bergbau betrieben. Wir essen hier mal wieder einen Döner. Interessant ist es das dann einer los läuft um frisches Fladenbrot beim Bäcker zu holen. Der nächste holte neues Grillfeuer, damit Papa das Fleisch grillen konnte und Mama schnipselte frische Tomaten und anderes Gemüse und dann brachte die Tochter uns den Tee und fragte uns, ob wir eine Arbeitsstelle für Sie und ihren Mann in Deutschland besorgen könnten. Ich gab ihr den Tipp, im dem Goetheinstitut deutsch zu lernen, dann klappt es auch mit einer Stelle. Zum Schluss machten wir ein Foto von der Familie.

Hattusa𒌷𒄩𒀜𒌅𒊭

Um an unser nächstes Ziel zu kommen fahren wir wieder ein Teil der ehemals alten Seidenstraße von Sivas in Richtung Kayseri, dann aber weiter nach Yozgat und Hattusa, die ehemalige Hauptstadt der Hethiter. Die großen Widersacher der Ägypter um 1800-1300 v. Chr. Die Ruinen liegen am Bergrücken in der Nähe des heutigen Bogazkale innerhalb der großen Schleife des Kizilirmak mit einer Gesamtlänge von 1.355km der längste Fluss der Türkei. (Mündung bei Samsun, der Heimat der Amazonen) Die frühesten Siedlungsspuren an diesem Ort stammen aus dem 6. Jahrtausend v. Chr. Gegen Ende des 3. Jahrtausends v. Chr. gründeten die Hattier eine Siedlung, die schon früher besiedelt waren, und nannten den Ort Hattusch. Im 19. und 18. Jahrhundert v. Chr. gründeten assyrische Kaufleute einen Handelsposten und richteten sich in einem eigenen Viertel der Unterstadt ein. Die Hauptstadt wechselte danach mehrere Male ihren Standort bis Mitte des 13. Jahrhunderts v. Chr. dann brachte der hethitische Herrscher Mursili III.
den Sitz nach Hattusa zurück, wo die Hauptstadt bis zum Ende des hethitischen Königreichs im 12. Jahrhundert v. Chr. blieb. Das hethitische Reich ging durch Schwächung der Bevölkerung wegen der vielen Schlachten gegen Ägypten und nachdem sie sich das Pestbakteriums das sie sich durch Sklaven als Kriegsbeute mitbrachten, unter. Durch die Kontakte mit den Staaten in Europa, kam die Pest dann auch zu uns. Es gibt aber auch den Hinweis, dass Nofretete die Hethiter um Hilfe bat um sie gegen ihre Widersacher in der Ägyptische Thronfolge zu unterstützen und sie dadurch das Pestbakterium einschleppten.

Alaca Höyük


Heiligtum von Hattusa Yazilikaya


Ortaköy- Sapinuva

Sie ist eine der bedeutendsten hethitischen Städte der Kaiserzeit. Neben zahlreichen Funden wurde bei den Ausgrabungen auch ein Archiv mit etwa 14 Tafeln aus dem 4000. Jahrhundert v. Chr. entdeckt, das nach Boğazköy das größte hethitische Archiv darstellt. Die Ruinen der Stadt, darunter die Fundamente vieler Gebäude, liegen 9 km entfernt über eine Fläche verteilt.


5 Schwarzmeer Region

Amasya

Amasya liegt im Hinterland der Schwarzmeerküstengebirge im engen Tal des Flusses Yesilirmak. Der Hauptteil der Stadt erstreckt sich auf der Ostseite des Flusses. Sehenswert sind besonders die auf der Westseite liegende zahlreichen spätosmanischen Wohnhäuser zu Füßen des steilen Burgberges. Fünf Brücken verbinden beide Hälften der UNESO-Stadt. Auf dem Burgberg befinden sich einige Felsengräber und ca. 250 m über der Stadt eine gut erhaltene Burg. Die Geschichte der Stadt geht bis in hethitische Zeit zurück, ihre wichtigste Bedeutung erlangt sie jedoch zur Zeit von Alexander d. Gr. In osmanischer Zeit erreichte Amasya ab 1396 als Residenz der Prinzen des Herrscherhauses eine neue Blütezeit und wurde als Oxford des Ostens bezeichnet, da sich hier bedeutende Ausbildungsstätten befanden. Amasya ist auch Anbaugebiet der gleichnamigen Apfelsorte.

Von Sinop über Amasra nach Safranbolu

Zwischen Amasya und Sinop liegt der Vezirköprü Stausee an dem wir Übernachten Sinop ist die nördlichste Kreisstadt Anatoliens und liegt ca. 300 Kilometer (Luftlinie) nordöstlich von Ankara. Die Stadt wird von der Schwarzmeerküstenstraße D10 berührt, von da an ist es nur noch eine zweispurige Küstenstraße auf der wir uns bis nach Amasra bewegen. Ein Stückchen nach Sinop finden wir einen schönen Übernachtungsplatz am Meer, leider auch sehr vermüllt trotz Eintrittspreis von 10€. Erste Aufgabe von Skipper Bernd mal wieder Müll aufsammeln und den Platz erträglich zu machen. Am frühen Abend kommt noch Damian, ein Ire aus Rumänien mit dem wir noch einen netten Abend mit Beer and Chips verbringen.

Akkonak hatte eine schöne Aussicht, aber der Strand war furchtbar verschmutzt, deshalb fahren wir nach 2 Tagen weiter.


Bemerkenswert bei Cakrazseyler ist der Sandstand super sauber und wir packen Sonnenschirm und Badehose, genau für eine halbe Stunde Traumwetter, dann wird es immer windiger. Wir werden von Ali noch zum Abendessen eingeladen. Alis Frau möchte von uns wissen wie die deutschen Schwiegermütter so sind? Bernd zeigt ihnen den Schwiegermuttersitz.


Amasra

Amasra ist unser letzter Stepp an der Schwarzmeerküste. In der türkische Hafenstadt befindet sich eine genuesische Burg die schon von Marco Polo genannt wird und die auch ein kleines Wohnviertel beherbergt, diese wird von der römischen Kemere-Brücke mit der Insel Boztepe verbunden. Dem Mythos zufolge versank die Stadt einst im Meer und tauchte im 11. Jh. n. Chr. wieder auf. Sie gilt als eine der schönsten türkischen Städte am Schwarzen Meer und wird von kleinen Stränden und Natur umsäumt. Auch ein Basar fehlt nicht. Hier finden man hausgemachter Marmelade und frischem Obst, sowie süße Spezialitäten aus Gelee.

Wir stehen in Amasra auf einem Parkplatz welcher uns eigentlich nicht so gefällt. Also fuhren wir einen Weg unterhalb vom Parkplatz zu den Fischern. Dort angekommen haben wir erstmal gefragt ob dies in Ordnung geht wenn wir uns hier hinstellen und zum Dank haben wir eine Runde Bier ausgegeben. Die haben uns dann gleich mit Fleisch versorgt und Petra voller Panik und Verzweiflung was sie mit der Menge an Fleisch anfangen soll hat einen türkischen Gulasch gekocht, den wir dann mit den Fischern gegessen haben. Glücklich mit der Lösung folgte eine weitere Herausforderung, denn nun schenkten sie uns 1kg Fisch. Gott sei Dank passte dieser in unser Gefrierfach und so konnten wir entspannt einen feucht fröhlichen und schönen Abend mit ihnen verbringen. Mit dem Versprechen wieder zu kommen „wir warten auf dich“ und einer herzlichen Umarmung, verabschiedeten wir uns, aber nicht ohne einem Abschiedsgeschenk in Form eines Gänseeis. Der Fisch wurde übrigens ein paar Tage später zu einer Fischsuppe verarbeitet. ACH… und das wurde aus dem Gänseei am nächsten Morgen –>

Safranbolu

Von Amasra fahren wir südlich nach Safranbolu. Sie war einst einer der wichtigsten Handelsplätze für Safran. Aus dieser Zeit stammen auch die berühmten Fachwerkhäuser der „Museumsstadt“ mit typisch osmanischen Häusern in der Altstadt, die zum Welterbe der UNESCO zählt. Üblich sind ein gemauertes Erdgeschoß, auf das ein bis drei Stockwerke aus Fachwerk-Holzkonstruktion gesetzt wurden, die als Wohnbereiche dienten. Das älteste erhaltenen traditionelle Haus mit Inschrift ist 1786 datiert. Das Cinci Han, die alte Karawanserei (erbaut 1645) an der alten Seidenstraße ist heute ein Hotel ohne Kamele und Eseln und das Cinci Hamamı das Badehaus ein Ort zur Entspannung. Der Name Safranbolu rührt von der Verbindung zum Safran her – einem der teuersten Gewürze der Welt rund 7.000€ das Kilo. Heute bauen noch rund 30 Landwirte Safrankrokusse des Typs Safranbolu Safranı an, das sogenannte „rote Gold“, das zum Aromatisieren von Lebensmitteln, zum Färben, für Kosmetika und Pharmazeutika verwendet werden kann. Wir besuchen das Kaffee Museum in der alten Karawanserei. Auf dem Campingplatz treffen wir wieder auf Lilly und Seki.

Rückreise

Über Istanbul fährt unser R2 beschleunigt nach Griechenland ein.


Menschen die uns auf dieser Reise begegneten


Skurriles


Leckeres aus der Küche


Fazit

Die Menschen sind herzlich und sehr gastfreundlich. Wir wurden fast jeden Tag zu Tee eingeladen, oder man brachte uns etwas zum Essen. Selbst beim Einkaufen wurde dann jemand in Deutschland angerufen der für uns dolmetschen musste. Die Türkei ist ein super interessantes riesiges Land, modern in vielerlei Hinsicht, vielseitig in Landschaft, Kultur und Geschichte. Die Tankstellendichte ist fenomenal, LPG ist meistens auch dabei. Auch Stromtankstellen gibt es viele. Unser Kartenmaterial zur Türkei ist ein graus, die Straßen sind weitgehend besser ausgebaut wie angezeigt oder große Straßen entpuppten sich als Piste Eine Straße wie hier unsere B10 wäre schon längst 4-spurig ausgebaut. Türkei ist leider sehr schmerzbefreit wenn es um Müll geht. Campingplätze gibt es nur wenige und selten waren sie annehmbar dafür aber sehr teuer. Freistehen ist nahezu überall möglich, wir hatten sogar das Gefühl, dass die Menschen stolz sind wenn man sie fragt und immer bedanken sie sich, dass man ihr Land besucht und freuen sich wenn wir an Tipps interessiert sind. Es gibt in manchen Gegenden viele Straßenkontrollen, da dort Terrorgruppen aktiv sind. Warum und wie auch immer, diese Kontrollen liefen immer sehr korrekt und höflich ab. Oft erklärten sie uns warum diese Kontrolle stattfindet und geben Tipps was man unbedingt noch ansehen sollte. Wenn man ein Strafzettel sich einfängt wegen irgend eines Verkehrsvergehen, bezahlt man diese unkompliziert bei der Ausreise. Wir mussten 1.-€ bezahlen weil wir auf die Autobahn fuhren und kein Ticket hatten. Die Versorgung mit Kraftstoff ist unkompliziert und das Tankstellennetz ist sehr gut vorhanden. AdBlue und LPG- Gas gibt es an fast jeder Tankstelle, so konnten wir unsere wiederaufladbare 11kg Gasflasche problemlos auftanken. Wasser bunkerten und tranken wir aus Bergquellen oder aus Wasserspender welche zum Andenken eines verstorbenen aufgestellt wurden und einheimische sich dort auch mit Wasser versorgten. Wenn dies nicht möglich war haben wir 4*20Liter Wasserkanister gekauft und in den Tank gefüllt. Wir hatten magentechnisch keinerlei Probleme weder vom Essen noch vom Wasser welches wir aus unserem Tank trinken. Es war für uns nicht das letzte mal.


…und noch was leckeres zum Nachkochen

Meine Variation vom „Imam bayildi “ oder Mein Gutschdr fiel um

Der „Imam fiel in Ohnmacht“ ist eigentlich ein bekanntes vegetarisches Gemüsegericht aus gefüllten, geschmorten Auberginen. Der Legende nach soll der Imam, als er das Gericht zum ersten Mal probierte, aufgrund des äußerst köstlichen Geschmacks entzückt gewesen sein, bzw. soviel davon gegessen haben bis er umfiel. Im Türkischen ist das Wort “bayıldı” doppeldeutig zu verstehen, es bedeutet sowohl “entzückt” als auch “in Ohnmacht gefallen”. Daher also der Name. Imam bayildi gehört zu den leichten und schmackhaften Gemüsegerichten in Olivenöl und kann deshalb warm als Hauptgericht oder kalt als Meze genossen werden.

Zutaten

4 lange Auberginen, 1 Zwiebeln klein gewürfelt, 2 Knoblauchzehen fein gehackt, 1kleine Dose Eiertomaten gehäutet und klein gewürfelt, 1 El. Tomatenmark, 2 El. Paprikamark, 3 grüne Spitzpaprika (çarliston biber) klein gewürfelt, 3 grüne Spitzpaprika (çarliston biber) halbieren, 1 Bund glatte Petersilie fein gehackt, 100 ml gutes Olivenöl, 100g Feta gewürfelt, Etwas Salz, Pfeffer und Oregano

Zubereitung 

Von den Auberginen der Länge nach 4- 5 schmale Streifen abschälen, so dass die Auberginen rundherum gestreift aussehen. In der Mitte teilen und mit Hilfe eines Löffels gleichmäßig aushöhlen. Ca. 30 Minuten in Salzwasser einlegen, damit sie nicht braun werden. In der Zwischenzeit wird die Füllung vorbereitet. In etwas Olivenöl die Zwiebeln, den Knoblauch und die Spitzpaprika leicht anbraten, bis sie glasig werden. Paprika heraus nehmen und anschließend das Hackfleisch anbraten. Die Tomaten, das Paprika und Tomatenmark, Salz, Pfeffer zugeben und etwa 10 Minuten bei schwacher Hitze mit halb geschlossenem Deckel schmoren lassen. Zum Schluss noch die Petersilie und Oregano untermischen und abschmecken. Die Auberginen aus dem Salzwasser nehmen, trocken tupfen und in der Pfanne mit etwas Olivenöl anbraten bis sie von allen Seiten gleichmäßig goldbraun werden oder grillen. Auf Küchenkrepp das überschüssige Öl abtropfen lassen. Auberginenhälften in eine flache Ofenform geben und mit der Hackfleisch-Tomaten-Mischung füllen. Etwas Schafskäse darüber geben. Mit einigen Tomatenscheiben und einem Scharfen Paprika garnieren und Olivenöl drüber träufeln. In Backofen bei 150- 180 °C für ca. 30 Minuten garen. Dazu Basmativollkornreis servieren.

Bon Apetit


Unbezahlbar

Eines Tages fragte der Sultan Aslan den Hodja: – Wieviel glaubst du , das ich Wert bin? Der Sultan erwartete eine unermessliche Geldsumme als Antwort und war schockiert als Hodja antwortete – einige Geldstücke! – Aber Hodja, allein meine Kleidung ist soviel wert. – Natürlich, erwiderte der Hodja, woran ich auch gedacht habe. Das, was in der Kleidung steckt, kann man nicht bezahlen. (Nasraddin Hodja)