Reisen, Reisen, Reisen, Hallo Welt – Wir kommen!
R2F2’s fünfte Reise
Italia – für Auge & Gaumen

Über die Berge und unten durch
Do. 15.09.22
Unsere Herbsttour 22 führt uns heute geradeaus, und obendrüber, und untendurch, und noch hinab, und ….
Erstmal über den Oberjoch Pass ins Tannheimer Tal, weiter hinab ins Lechtal und über das Hahntenjoch hinüber ins Inntal. Von Imst durchs Ötztal hinauf zum Timmels Joch und hinab ins Passeiertal nach Stankt Martin, Provinz Trentino. Von hier aus geht es am nächsten Morgen weiter nach Meran ins Etschtal. Über den Passo Tonale nach Madonna di Campiglio am Brenta Massiv vorbei, hinunter zum Ledro See und etwas südlicher hinüber zum Lago de Iseo, Lombardia.
(Hinweis: Blau – Hinfahrt; Rot – Rückfahrt)




In Iseo wollen wir ein paar Tage bleiben und unsere E-Bikes ordentlich ausführen. Daraus wird aus Platzmangel auf sämtlichen Campingplätzen rund um den Iseo See leider nichts daraus. Hervorgerufen wird das Ganze durch Massen von Riesenmobilen und Wohnwagen der weißen Flotte. Scheiß Rentner! Deshalb will R2F2 schnell weiter durch die Poebene. Am Ufer des Fiume Tanaro, kurz bevor er in den Po mündet, finden wir ein richtig nettes, ruhiges Plätzchen für die Nacht. Der Tanaro begleitet uns weiterhin im Piemont.



Auf dem Weg ins Paradies – Das Land am Fuß der Berge – Piemont

Wir kommen von Alessandria aus nach Asti an das „Porta Paradise“, dem Gebiet von Langhe, Monferrato und Roero. Dem Weinparadies der Region Piemont. Dieses traubenförmige, hüglige Kulturgebiet mit seinen Weinbergen entlang der Täler, seinen Städten, Schlössern, Türmen und Delikatessen, wurde 2014 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Somit auch die großen Weine aus den Barbera-, Nebbiolo- und Moscato Trauben, dem piemontesischen Trüffel, dem Käse, dem ausgezeichneten Rindfleisch, sowie den Kirschen und Haselnüssen.
In Agliano Terme – Le Fonti bei Asti, finden wir einen netten Platz, um einige Tage in diesem Gebiet zu verbringen. Hier werden wir ein paar Radtouren durch die wellige Landschaft des Langhe unternehmen. Ein kurviges auf und ab begleitet uns auf diesen Touren mit schmackhaften Allerlei, in und aus der näheren Umgebung. Aber nicht so viel davon – wir müssen ja noch ans Ziel kommen.



















Weinprobe in der Confraternita di San Michele in Agliano Terme.
Radtouren San Carlo di Costiglione – Punto Panoramica und nach Asti
Nach 3 Tagen wechseln wir die Stellung nach Vergne oberhalb von Barolo. Erkunden die Stadt Alba und die hiesigen Weinberge. Hier finde ich meinen Gärtner, nicht beim Barolo mit 15% Umdrehung, sondern bei der Bergfahrt zur bunten Kapelle mit mehr als 15% Steigung. Da streikt das Fahrrad und F1. Natürlich gibt es am nächsten Tag eine kleine Belohnungskostprobe im Weinmuseum Barolo von dem hier angebauten Gemeindetraubensaft – köstlich, aber viel zu teuer !!!
Radtour Barolo Runden, Campo Solo Alba
Barolo Corso






















Ligurische Grenzstraße
Über Monforte d’Alba, Cortemilia verlassen wir vorerst die Langhe und erreichen nach kurzer Zeit die Tenuta Squaneto im Parco Regionale di Piana Crixia, dem nächsten Ziel an der Grenze zu Liguria. Leider macht dieser Platz am nächsten Tag zu, so dass wir schneller weiterfahren müssen als gedacht.






Das nächste Reiseziel ist die Riviera di Ponente, es ist der Küstenstrich zwischen Genua und französischer Grenze. Dieses Ziel fällt ebenfalls wegen Überfüllung wortwörtlich ins Wasser, deshalb geht’s nun schnell auf der Autobahn Savona – Genua – Viareggio in die südliche Toscana.

Toscania
Bei Le Rochette gegenüber Punta Ala in die Provinz Grosseto wollen wir uns einnisten. Tja, und wie es so ist, wird hier aus den 3 Tagen Radfahren auch nix, diesmal macht uns wieder das Wetter einen Strich durch die Rechnung, es regnet 2 volle Tage mehr oder weniger durch.






Mo 26.09.22
Die Sonne scheint wieder und die nächsten Ziele sind schon auserkoren. Das Casa Rossa Ximenes in Castiglione della Pescaia bei Grosetto, die malerischen Termalquellen, Cascate del Mulino bei Saturnia im Vulkangebiet der Toskana in dem die alten Römer schon Wellness betrieben. Zum Tagesabschluss erkunden wir noch die Halbinsel Monte Argentario, wo wir unseren Übernachtungsplatz am Torre Ciana finden.






















Latium
Wir sind in Latium genauer gesagt im Sacro Bosco – Park der Monster. Francesco Orsini ließ Mitte des 16. Jhd. diesen Park mit grotesken Skulpturen nach antiken Vorbildern in der Nähe von Bomarzo bei Viterbo (Lazio), an den Hängen des Tibers bauen, er ist der älteste Skulpturenpark der westlichen Welt und immer eine Reise wert. (weiteres dazu, gibt es auf der Seite: Reisen davor/ Lazio)











Umbria
Durch das Tibertal weiter über Amelia, Narni und Terni fahren wir vorbei an dem künstlich geschaffenen Wasserfall Cascata delle Marmore. R2F2 findet bei Ferentillo im Nera Tal einen Übernachtungsplatz, bevor wir am nächsten Tag nach Norcia in der Region Umbria weiterfahren.
Norcia – eine Stadt am Rand des Nationalparks (NP) dei Monti Sibillini, dem Gebirgsmassiv am Rande der nördlichen Zentralapenninen. Eine Stadt der Spezialitäten vom Wild, aus dem Rauchfleisch, Salami und Salsiccia hergestellt wird. Eine Stadt des Trüffels, der an den Hängen der Bergen zu finden ist. Und eine Stadt der Berglinsen, Bohnen und Emmer die auf den Hochebenen der Sibillinis wachsen und gedeihen und natürlich die spezielle Pasta Strangozzi die aus diesen Bohnen hergestellt wird.
Eigentlich freute wir uns mal wieder auf diese Stadt, die wir 2009 schon einmal besuchten. Waren dann aber schockiert über die vielen baufälligen, leerstehenden Häuser, die durch eine Erdbebenserie 2016 diese Stadt und die Umgebung heimsuchte, ähnlich wie l’Aquilla 2008. Langsam tut sich durch Subventionen der EU etwas, fast 6 Jahre danach. Deswegen fahren wir zügig weiter Richtung zum NP del Gran Sasso e Monti della Laga in der Region Abruzzo.














Abruzzo
Am Lago de Campotosto finden wir wieder einen vorzüglichen Übernachtungsplatz. Auch hier sind wir total erschreckt wie viele Dörfer nach dem Beben im Bereich von L‘Aquilla noch zerstört sind. In diesem Bereich bebte die Erde 2009 und 80.000 Bewohner wurden obdachlos, teilweise leben sie heute noch in Containern und Wohnwagen.






Es hatte Übernacht zu regnen begonnen deshalb verlassen wir das Gebirge und wettern das schlechte Wetter, das von Westen kommend, an der Adriaküste ab. Es geht hinunter zum Badeort Roseto degli Abruzzi, das auch zur Region Abruzzen gehört. Hier in der Ebene packen wir die Räder mal wieder aus und fahren 2 Tage an der Küste entlang….







Puglia
Mo 03.10.22
Gargano
R2F2 will weiter. Wir fahren durch die Provinz Molise nach Süden. Puglia ist eines der Hauptziele dieser Etappe. Wir wollen zuerst mal zum Parco Nazionale del Gargano in der Region Puglia, dem italienischen Sporn. Der für seine alten Pinienwälder bekannt ist. Peschici ist heute der Ort der Begierde, das Synonym für unverhofftes Glück. Eine Stadt mit leicht griechischem Einfluss in der am 21.10.1998 eine Spielgemeinschaft von 99 Spielern im Lotto die Rekordsumme von 32 Millionen Euro gewann. Hier genießen wir das Meer, die Sonne und das gute Essen. Spezialität der Region Orecchiette alla Nonna (eine köstliche Tomatensugo) und Foglie al forno con melanzane (überbackene Weinblätter mit Auberginencreme). Die griechisch angehauchte Stadt, hat ihren Ursprung als griechischen Kolonie. Das Castello wurde im 10.-11. Jhd. von den Normannen zum Schutz gegen die Sarazenen erbaut, heute befindet sich dort ein Museo della tortura.
R2F2 fährt durch den Foresta Umbra, er ist der größte Laubwald Italiens. Hier ist „Nomen est omen“ wie wir Lateiner sagen, der Boden hat die sagenhafte Farbe von Umbrabraun. Es Geht auf die Südseite des Gargano nach Monte Santa Angelo. Ein wichtiger Wallfahrtsort des Erzengels Gabriel. Hier schauen wir uns das Castello aus dem 9. Jhd. an, indem auch Barbarossa seinerseits aus und ein ging. Unser Übernachtungsziel liegt bei Matinata.












Castel del Monte
Das Kerngebiet der Provinz Foggia, bildet der Tavoliere, eine endlose Tiefebene mit sanft ansteigendem Hinterland. Auf dem fruchtbaren Boden wird vor allem Weizen und Mais angebaut.
Castell del Monte, ein Castell aus der Zeit von Stauferkaisers Friedrich II. Im 13. Jhd. als 8-eckiges Oktogon mit 8 Türmen an jeder Ecke erbaut, diese jeweils 8-eckigen Grundriss haben. Ab hier erstreckt sich der Parco Nazionale dell‘Alta Murgia, eine Karststeinhochebene in der Mitte Apuliens die reich an unterirdischen Wasserläufen ist. Etwas südlicher lieg die Stadt Altamura, von hier stammt das berühmte Pane de Altamura, ein aus Sauerteig bestehenden delikates Brot.













Alberobello
Das nächste Ziel ist das UNESCO Welterbe in Alberobello, die Trulli. Es sind Rundhäuser aus Kalkstein mit Steindächern, die nach obenhin spitz zulaufen und wurden ohne Mörtel verbaut. Sie wurden früher von der einheimischen Bevölkerung zur Aufbewahrung von Lebensmitteln verwendet. Die ersten Häuser wurden im 14. Jhd. gebaut. Man findet diese Bauart in der ganzen Region in Apullien, aber nirgends so zahlreich wie in Alberobello.














Locorotondo
Locorotondo mit seinen weißen Kalksteinhäusern zählt zu den schönsten Orten Italiens und war ursprünglich auch eine griechische Kolonie, wie noch einige andere Städte z.B. Monopoli oder Galipoli in dieser Region.















Martina Franca
Die barocke Stadt Martina Franca liegt genau in der Mitte zwischen Ionischen und adriatischen Meer, hier gibt es die lokale Spezialität der Capocollo Wurst.


















Ostuni
Ostuni, ihre Besiedelung geht schon auf die Altsteinzeit zurück. Eine Siedlung wurde von dem Volk zwischen zwei Meeren (Messapier) gegründet und von Hannibal während der punischen Kriege zerstört, später von den Griechen als Astu néon (Neue Stadt) wieder aufgebaut. Nach den Römern fiel die Stadt an die Normannen, die hier eine Festung errichteten von der heute noch Teile stehen.


















Carovigno
In Carovigno finden wir einen der ältesten Olivenbäume in Puglia in einer Plantage mit lauter alten Bäumen. Der „Olivia di Carovigno“ ist ca 2300 Jahre alt. Mit einem Umfang von 10,38m und einer Höhe von ca 10m. Hier kaufen wir direkt vom Besitzer der Plantage Olivenöl von den alten Bäumen ein. 21 Millionen der in der Region Puglia angebauten Olivenbäume wurden 2019 durch ein Bakterium zerstört, dass durch eine Zikaden Art übertragen wurde.












Celino San Marco bei Lecce
Wir fahren nach Celino San Marco es ist mal wieder Weinprobe angesagt. Dieses Mal werden die Weine der Primitivo di Manduria-, Malvasaia nera- und Negromaro Trauben verköstigt. Bernd schlägt natürlich dabei zu. 😉 Due Palme war ein Tipp von Freunden. Danke Sigi!









Otranto
Die Stadt liegt am südlichen Ende der Ostküste, sie ist die östlichste Stadt Italiens auf der Halbinsel Salento, etwa 35 Kilometer südöstlich von Lecce. Die Meerenge, die der Stadt vorgelagert ist, wird als Straße von Otranto bezeichnet. Wir übernachten am Campingplatz am Hafen. Hier gehen wir auch mal wieder aufs Rad und fahren an der Küste entlang.
Im 8. Jahrhundert v. Chr. war Otranto griechische Kolonie. Nach der Eroberung Süditaliens durch die Römer wird sie zu einem wichtigen Verbindungshafen nach Epirus, Griechenland. Im Jahre 845 wurde es kurz von den Sarazenen belagert. Nach dem Ende Roms zugehörig zu Byzants, wurde sie aber um 1070 von den Normannen erobert, die die Stadt stark befestigten und die 1088 geweihte Kathedrale errichteten. 1194 gelangte Otranto unter die Herrschaft der Staufer und bis 1494 zum Königreich Neapel unter Ferdinand I. von Aragon (Spanien). Als erste Ortschaft auf italienischem Boden. 1480 Eroberung durch Osmanen, dann wieder Spanier und bis Mitte 17. Jhd. immer wieder Türkeneinfälle. Die Gründe für die ständigen Angriffe waren wahrscheinlich die Nähe, der damals bereits von den Türken eingenommenen Ostküste der Adria.




























Montag 10.10.22
Santa Maria de Leuca
Wir fahren am Montag Richtung Leuca kurz danach treffen wir einen Wölcke der ersten Autark Serie, den wir schon einmal in Ostuni sahen.



Santa Maria de Leuca ist der südlichster Punkt Apuliens und der Übergang zwischen Golf von Tarent und der Straße von Otranto (Meerenge zw. Apennin u. Balkanhalbinsel), sowie unser „Point of return“ dieser Reise. Der Name der Stadt soll sich von der Sirene Leucasia ableiten. Petrus soll hier an Land gegangen sein und die Jungfrau Maria soll einige Boote, die vor der Küste in Seenot gerieten, geholfen haben. Daher auch der Name Santa Maria. Hier steht auch mit 47m der zweithöchste Leuchtturm Italiens. (1. In Genua). Im 19. Jhd. beliebter Urlaubsort der reichen Apulier, wovon einige Jugendstilvillen zeugen. Wir übernachten in der Villa Paradiso.



















Galipoli
Das sehenswerte Centro storico von Gallipoli (Schöne Stadt) befindet sich auf einer Felseninsel, die sich ins ionische Meer erstreckt und ist mit einer Brücke mit der auf dem Festland liegenden Neustadt „Borgo“ verbunden. Gallipoli wurde auch als griechische Kolonie gegründet, war zu Römerzeit Garnison und wurde im 5. Jhd. von Vandalen geplündert. Im Mittelalter war sie normannisch, dann staufisch und im 13. Jhd. zum französischen Haus Anjou zugehörig, bevor sie im 15. Jhd. unter venezianische Herrschaft fiel. 1809 kämpfte das französischfreundliche Gallipoli gegen die englische Flotte.
Im Hafen bekommen wir noch eine gegrillte Fischplatte direkt von den Fischern. Wir übernachten am Strand bei Nardo.























Manduria
Nach Manduria im nördlichen Salento fahren wir nicht um sie zu besichtigen, auch hier war die Geschichte wechselhaft, sondern um die dortigen Primitivo Rotweine zu verkosten bzw. einzukaufen. Die Stadt ist namensgebend für den Rotwein Primitivo di Manduria.











Basilikata
Über Tarent geht es zum NP dell Polino in die Region Basilikata. Matera ein UNESCO Erbe lassen wir aus. Wir übernachten bei Voscari auf einen Bergsattel mit grandioser Aussicht. Angekündigte Sturzfluten ab nächsten Mittag lassen uns von den Bergen zum Meer flüchten. So landen wir in Maratea-Castrocuco an der Grenze zur Region Calabria, wo wir die sintflutartigen Regenfälle tagsüber und in der Nacht am Strand abwettern. In der Nacht hat sich ein kleiner See gebildet, hierzu passt die Bedeutung Landyachting wortwörtlich. Bis zum Morgen war hier fast alles wieder weg, allerdings der sonst übliche Stellplatz stand noch mindestens 40 cm unter Wasser. (s. Bild unten) Bei fast wolkenlosem Himmel und Sonnenschein setz R2F2 seine Reise fort.
Basilikata, Calabria und Sicilia heben wir fürs nächste Mal auf.






































Campania
Fr. 14.10.22
Paestum in der Region Campania gehört als UNESCO-Weltkulturerbe zu den wichtigsten Ausgrabungsorten der Geschichte– ein Ausflug in das antike Griechenland und antike Rom im Süden des Golfs von Solent. Die Ruinenstätte mit 3 großen Tempelanlagen, sie sind Hera, Poseidon und Athene gewidmet. Aus römischer Zeit sind das Amphitheater, die Badeanstalt und die verschiedene Häuser. Die fast 5 km lange Stadtmauer aus unterschiedlichen historischen Bauphasen umschließt das Gelände. Das Stadt versandete und versumpfte um 500 n. Chr., Malaria breitete sich aus und das Gebiet wurde verlassen. Paestum wurde im 11. Jhd. komplett aufgegeben. Im 15.-16. Jhd. kannte man die Stätte aus Zitaten von Vergil, Ovid u.a. über die Schönheit der Rose von Pestane, aber nicht den genauen Standort. Im 18 Jhd. wurde sie bei Bauarbeiten wieder entdeckt. Zu dieser Zeit fand man auch Pompeji und Herkulaneum.

















Salerno und Amalfitana
Amalfitana – Traumküste sagt man. Die Amalfiküste gilt als einer der schönsten Küstenabschnitte Italiens. Abfallende Küstenabschnitte, azurblaues Meer und bezaubernde Dörfer, die einem durch ihre einzigartige Lage buchstäblich den Atem rauben sollen- sagt man. Wir erleben diesen einzigartigen Küstenabschnitt aber etwas anders. Durchfahrverbot von Wohnmobilen, und zwar jeglicher Art. Staufahrt zum westlichen Teil der Halbinsel, die nur über die Nordseite erreichbar ist, und zwar noch im Oktober also eigentlich Nebensaison, denken wir. Und gesalzene Preise – Aber trotzdem schön. Wir übernachten in Nerano. Bernd besteigt am nächsten Tag den San Constanzo.

































Pompei – Torre Annunziata
Wir besuchen nicht das antike Pompeji, sondern die viel unbekannter Villa von Oplontis, auch Villa Poppaea genannt. Sie hatte der zweiten Frau Kaiser Neros, Poppaea Sabina, gehört. Die Villa war 79 n. Chr. durch den Ausbruch des Vesuvs, wie die Stadt Pompeji verschüttet worden. Seit 1964 wird diese über 3000 qm große Villa von Archäologen freigelegt, eine bis heute andauernde Aufgabe. Große Teile können besichtigt werden, unter anderem ein großes Schwimmbecken, ein Weinkeller, Wohn- und Schlafräume, Gesindebereiche, ein Obstgarten. Die Villa wurde, durch die relativ gut erhaltenen phantastischen Wandmalereien bekannt und zählt seit 1997 zum UNESCO Weltkulturerbe.
















Nach der Besichtigung landen wir, ein paar Meter weiter, in einem urigen Hinterhof einer neapolitanischen Panineria in Torre Annunziata. Hier werden von der Nonna vorzüglich mit neapolitanischen Spezialitäten versorgt und kaufen danach noch ein paar Leckereien ein, bevor die Reise weiter geht. Bernd will noch auf den Vesuv wandern und ich noch zur Cantina Feudi di San Gregorio nach Sorbo Serpico meinen italienischen Lieblingsweißwein holen, den Greco di Tufo. Dazu fahren wir erst einmal das Camp auf der Ostseite des Berges an. Ist allerdings zu dieser Jahreszeit schon geschlossen. Ich habe mich zwischenzeitlich auch von Feudi verabschiedet – denn diesen Greco bekommt man auch bei uns zu Hause.




R2F2 fährt weiter über den Golf von Gaeta und kommen nach Terracina in die Region Latium. Hier waren wir schon mal vor einigen Jahren, deshalb kennen wir die Gegend und Übernachten im PN del Cicero.







Latium
Unser nächstes Ziel ist Rom. Wir quartieren uns in die Village Flaminio ein und machen von hier aus Rom mit dem Fahrrad unsicher. Unsere 1. Versuch von unserm Platz zum Tiber zu kommen, scheitert jämmerlich. Also steigen wir kurzfristig in die einzige U-Bahn von Rom und fahren in die Stadtmitte zur Piazza del Popolo. Eine 3-stündiger Stadtrundgang folgt. Via dei Condotti, spanische Treppe, Trevi Brunnen, Pantheon, Piazza Navona, … Gegen 21 Uhr wollen wir zurück zum Bahnhof – Bahnhof ist zu – Bahn defekt. Am nächsten Tag finden wir den Radweg am Tiber und fahren so in die Innenstadt.























































Museum of Modern Art und Parco Borgese
Meine Kunst Portraies




















Toscania
Mo 24.1022
Von Rom will R2F2 in das Val di Orcia
Wir fahren über den Lago di Baracciano und Sutri, mit den etruskischen Höhlengräbern, zum Lago di Vico bei Viterbo nach Montefiasco am Lago di Bolsena. Weiter in die Toscana zum Val d’Orcia nach Radicofani.
setzt sich aus den fünf Gemeinden Castiglione d’Orcia, Montalcino, Pienza, Radicofani und San Quirico d’Orcia zusammen und liegt an den nördlichen Ausläufern des Berges Monte Amiata. Die Gegend wird durchquert von der historischen Via Francigena und der römischen Via Cassia. Wir fahren die Strada del Vino Orcia.











































Brunello di Montalcino
















Liguria
R2F2 möchte noch einen Abstecher am Meer machen, wir besuchen Aregai an der Marina gibt es eine Übernachtungsplatz. Wir unternehmen einen Rundgang durch die Marina und entdecken die Segeljacht, mit der wir vor einigen Jahren nach Korsika segelten. Heute ist kaum Verkehr deshalb unternehmen wir eine kleine Spritztour mit den Rädern nach
















Moncalvo – Piemont
Samstag 29.11.22
Wir verabschieden uns von der Riviera Ponente und fahren über Savona zurück ins Piemont nach Moncalvo im Monferrato nördlich von Asti, es ist das Pilzgebiet des Piemonts. Der Trüffelmarkt, findet hier an 2 Sonntagen im Oktober statt. Den wollen wir uns nicht entgehen lassen. Wir übernachten auf dem Parkplatz an der Schule. Am Sonntagmorgen ab 10 Uhr kosten wir die vielen Leckereien und kaufen fleißig ein, bevor es gegen 12 Uhr zu voll wird, kehren wir der Stadt den Rücken zu und fahren zu unserem letzten Ziel der Reise.






























Lazise – Gardasee
Diesmal geht es auf die Autobahn zum Gardasee. In Lazise findet R2F2 einen Platz. Hier packen wir die Räder nochmal aus und fahren nach Sirmione.


















Vom Gardasee fahren wir über Meran durch das obere Etschtal zum Reschenpass. Am nächsten Tag bei schönem Wetter weiter über Landeck, Sankt Anton, Lech, zum Bregenzer Wald und weiter ins Allgäu. Von Bad Buchau aus führt uns R2F2 die letzten Straßen der ca. 6500 km langen Italienrundreise nach Hause.









Spezialitätentipps
Spezialitäten, die uns besonders geschmeckt haben!

Piemont – Langhe
Nobbio aus der Azienda Agricola Roberto Ferraris in Agliano Terme (Adresse siehe Links) ; Robiola Käse aus Cocconato, Roccaverano; Haselnussnougat und Creme aus Monferrato; Steinpilze aus den Wäldern Monferratos; Bue Grasso aus Moncalvo;…

Toscana
Rosso di Montalcino aus der Cantina Col d’Orcia

Umbria
Zuppa del Contandino (Bauerneintopf aus Erbsen, Linsen und Bohnen)

Campania
Greco di Tufo Cassandra DOCG von der Cantina Afaia in Summonte

Puglia
Primitivo Lirica aus der Produttori vini di Manduria, Olio Pietra Santa von den tausendjährigen Olivenbäumen,
Fazit der Reise:
Was ist uns aufgefallen:
Unschön aber leider sehr häufig passiert es, dass man ein Auto überholt, dann einen dumpfen Schlag im Auto hört und im Anschluss versucht wird einen in eine Parklücke, wild gestikulierend, abzudrängen. „Spiegeltrick“ Ziel des ganzen ist das Ausrauben oder Abzogen. Tipp: einfach weiterfahren, alles andere gibt nur Ärger. 😥😫
Italien ist sehr marode, nicht nur im Süden 😭
Ein Italiener braucht beide Hände zum Reden, auch im Auto auf der Autobahn 😉
Wetter: Außer Schnee, Sturm und Eis war alles dabei;
Stimmung: Sehr gut, hat alles sehr wunderbar geklappt mit viel lachen und Augenzwinkern;
Italien lohn sich immer und ganz besonders Piemont, Toscana und Ligurien;
… und jetzt noch zum Schluss gibt’s etwas zum Nachkochen aus der italienischen Küche:

Zuppa Tradizionale di Norcia
Für die „Zuppa Tradizionale“ wird die Zuppa del Contadino verwendet. Diese kommt von den Sibillinischen Bergen rund um Norcia/ Umbrien, dem Anbaugebiet für Bohnen, Erbsen und Linsen. Diese Hülsenfrüchtemischung besteht aus ungefähr 40% Bohnen, 20% Erbsen, 40% Linsen. (z.B. Augen-, Schwarze-, Rote Adzuchi-, Borlotti-, Cannellini oder Kidney-, Grüne-, Weiße- und geteilte Saubohnen; rote-, schwarze-, braune- und Berg Linsen, grüne Schäl- und Kichererbsen)
Rezept für 4 Portionen
400g (od. 3 Tassen) Hülsenfrüchte, Zuppa del Contadino“
Je 1 Zwiebeln, Chili, fein gewürfelt
1 Lorbeerblatt
1 Bund Staudensellerie fein gewürfelt
Je 2 Knoblauchzehen, Möhren, Petersilienwurzeln, fein gewürfelt
2 Tomaten und getrocknet Tomaten, gewürfelt
(100g Carne di Suino (od. Südtiroler Speck), gewürfelt)
2 EL Olivenöl
1l kalte Gemüsebrühe, oder 3TL Pulver (Bio)
1/8l italienischer trockenen Weißwein oder 2 EL Balsamico bianco
Salz und Pfeffer
4 Scheiben mit Knoblauch bestrichenes geröstetes Bauernbrot
Zubereitung:
Zeit ca. 1h
Die Hülsenfrüchte in 1l kalte Gemüsebrühe oder Wasser für etwa 12 Stunden einweichen. Im Einweichwasser zum Kochen bringen, (bei Wasser das Brühpulver einrühren) und alles etwa 45 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen.
In einer großen Pfanne parallel dazu das Olivenöl erhitzen, Zwiebel-, Knoblauchwürfel (und den Speck) kurz anbraten, dann das restliche Gemüse zufügen und bei geringer Hitze etwa 10 Minuten mitschwitzen.
Anschließend den Pfanneninhalt zu den Hülsenfrüchten geben, gut durchrühren und weitere ca. 20 Minuten köcheln lassen. Die Hülsenfrüchte sollten weich, das Gemüse aber noch „Al dente“ sein.
Eventuell noch etwas Gemüsebrühe zufügen. Zum Schluss die Suppe mit weiß Wein oder weißen Balsamico, Pfeffer und Salz abschmecken. Das geröstete Bauernbrot dazulegen.
(La Ricetta di Anna Benedetti, Valle del Sole, Norcia)
Und noch was leckeres zum Nachkochen aus der italienischen Küche
Pescare – Occhio e Palato
Zutaten pro Person ca. 200g Fisch und alle anderen Zutaten nach Gusto und Hunger – Occhio e Palato
Spaghetti, Olivenöl, Seeteufel, Garnele, Pulpo, Knofi, Chili, Lorbeerblatt, Basilikumblätter, Fenchel, Zitronenabrieb, Kirschtomaten, etwas Origano, Petersilie , Salz, Pfeffer, Weißwein;
Zubereitung:
Spaghetti al dente kochen; Fisch kurz mit Olivenöl in einer Pfanne anbraten und herausnehmen. Knofi, Chili, Fenchel, Zitronenabrieb, Lorbeerblatt, Basilikumblätter und etwas später Kirschtomaten anbraten. Mit Weißwein ablöschen, den Fisch, Origano wieder zugeben und 4 Minuten köcheln lassen, Mit S+P abschmecken. Fisch auf dem Teller anrichten und die Spaghetti kurz in der Sauce schwenken. Tomatenviertel und Basilikumblättchen, Petersilie frisch dazugeben.
Dazu passend einen trockenen Weißwein, z. B. Chardonnay, Riesling, Tufo di Greco;

Natürlich geht das auch in der kleinen Variante als Vorspeise ohne Spaghetti.
Buon Appetito
VIA PB
