Route

Ganz gemütlich fuhren wir am Ostersamstag durch die Schwäbisch-Fränkischen Waldberge nach Ellwangen,

dann weiter durchs Nördlinger Ries bis kurz vor dem Altmühltal in Mittelfranken. Hier fanden wir unser Nachtlager an einem kleinen Weiher.

Frisch gestärkt gings am Sonntagmorgen weiter…


…zum Einzeltraining in den Offroadpark Langenaltheim.

Das auf über 10 ha große Fahrgelände liegt in den Solnhofer Schieferkalkbrüchen und ist ganz offiziell von Landratsamt und Naturschutzbehörde ausdrücklich als Offroadfahrgelände genehmigt. Es verfügt über alle Merkmale, die das Offroader-Herz höherschlagen lassen „Oohhjee 😮, mein Herz rast auch, mir wirds schon ganz Bange“ 🥵😓: steile Auf- und Abfahrten, schräg abfallende Hangquerungen, auch extreme Verschränkungspassagen, Wasserdurchfahrten, tiefe Schlammlöcher und vieles mehr bietet das Gelände… (Quelle: Homepage des Offroadparks Langenaltheim)

Natürlich haben wir mit dem alten Bürsti 🚍 uns auch schon mal auf ausgefahrene Feldwege und zu abgelegenen einsamen Schmugglerpfaden🏴‍☠️ durchzugeschlagen versucht. Nicht ohne so dabei die ein oder andere Erfahrungen zu sammeln, über die wir heute noch manchmal reden und lachen müssen. Aber mit dem R2 soll es noch etwas tiefer in die Materie Offroad gehen. Sinn und Zweck des Ganzen: unter Anleitung das Fahrverhalten im Gelände zu trainieren und an die Grenzen von R2 und vor allem F2 zu kommen.

Unser Trainer stellte sich mit Roger seines Namens vor und erzählte uns was er so macht außerhalb des Trainings und vor allem was er so mit uns vorhat im Gelände.

Am Anfang war da erstmal etwas Theorie über:

Fahrzeugvorbereitung, Einführung in unterschiedliche Fahrzeugkonzepte und ihre Vor- und Nachteile abseits der Straßen, zuschaltbar oder permanentes Allradgetriebe, Differentialsperren, Einsatz verschiedener Off-Roadsysteme: Untersetzungsgetriebe, Bergauffahr- und -Abfahrhilfe, Reifenart, Reifendruck, Fahrzeuggrenzwerte: Rampenwinkel, seitlicher Kippwinkel, Wattiefe, Fahren bei unterschiedlichen Untergründen: Stein, Lehm, Matsch, Sand, Wasser. Routenwahl, Gefahrenerkennung und Vermeidung,

In der Praxis hieß das:

Das Kennenlernen von typischer Fahrsituationen, das heißt Bernd-Tarzan Caiptain/Skipper, Ich-Jane Beifahrer/ Navigator 🤣.  

Wir üben das Fahren im Gelände – Aufreeegend!

Das war zuerst die Solnhofer Nordschleife, zum warm-heiß werden, Steilwand Par excellence, mal rechts mal links herum. 20° Schräglage, in der Spitze 23°, R2 kann 30° bevor er kippt. Kommentar von mir: „Hilfe mir wird’s ganz flau im Magen!“ 🤢😵🥴

Fast keine Haftung mehr

Flugs gings richtig ins Übungsgelände. An einer erstmal kleineren Böschung wurden sodann das Abfahren und Auffahren geübt und schon die ersten Grenzen ausgelotet, so mindestens bei mir. Bei mir Schisser war die Grenze nicht weit, mir fehlen ja jegliche Fahrpraxis mit unserem Gutsten, aber immerhin ein paar Hügel und Kurven gabs auch für mich.


Nach der Mittagspause wurde die Sache dann etwas kräftiger

Wir überfuhren dann Gräben und Kuppen, leichte Verschränkungen. Sowie später steilere Hang Auf- und Abfahrten. Es kostete doch viel Überwindung, die Schnauze von R2 einfach nach unten zu drücken und nicht zu bremsen und vor allem auf die elektronische Bergabfahrhilfe zu vertrauen. Diese setzte ja nicht sofort ein, sondern erst nach gefühlten 10 Minuten freien Fall griffen die Systeme und das Auto wurde sachte gebremst und fuhr gaaanz-laangsam den Hang hinunter.

Beim Bergauffahren zeigt R2 augenblicklich das er hinten eine etwas tiefer sitzende Anhängerkupplung hat, diese schabte ganz schnell am Untergrund, wenn der Wagen vorn noch problemlos einen Berg hochfahren konnte. Obwohl R2 ja kein allzu großes Womo ist und auch keinen langen Popo nach hinten hat ist hier also auch der Rampenwinkel zu beachten.


Vorsicht! Ist die Mutter der Porzellankiste.

Daher kam immer wieder Rogeres klare Ansage:

„Fahre so langsam 🐌wie möglich, aber so schnell wie nötig.“  🏎 🏍 🚀

Auch die Einstiegsbügel setzten ein Zeichen, beim Überfahren so mancher Steine, Bodenwellen, oder bei den kleinen Verschränkungsfahrten und bei Hindernisquerungen im Gelände. Und das war gut so. Denn wenn das Fahrzeug etwa auf einen größeren harten Felsen aufsetzt, kann es zumindest richtig teuer werden. Oder schlimmer. Denn unter dem Fahrzeugboden liegen anfällige Teile, es könnten diese das Ende einer Reise bedeuten, wenn Kardanwelle, Differenziale, Verteilergetriebe, Auspuff oder Tanks beschädigt werden. Mitten im Nirwana kann man nicht einfach den ADAC herbeitelefonieren. Zu schnell ist ein teurer Unfall passiert, das gilt natürlich für alle Offroad-Autos. Das heißt bei „Schwierigen Passagen“ erstmal aussteigen und zu Fuß 🐾 die Stellen erkunden, gegebenenfalls Steine oder andere Hindernisse beseitigen.

Welche Steigung schaffte eigentlich unser Womo?

Zu guter Letzt schaffte R2 doch die 20° Steigung und Gefälle das waren schließlich fast 50%.

45° Schräge = 100%, der Wurzenpass hat 25% Steigung =11,5°.

Nach ca. 3 Stunden intensivem Fahrtraining😅🥴 gab es noch mal etwas Theorie zu Einweisungshilfe für Fahrer und Beifahrer, Selbstbergung und Fremdbergung worauf hier zu achten ist und was wir noch dazu brauchen Fahrzeugnachbereitung – Ausrüstung und Vorbereitung des Fahrzeugs für Offroad und Reisen. (Wasserdurchfahrten haben wir dieses Mal nicht gemacht)

Das führt doch zu unserer letzten Frage des Tages: Wie kommt man durch eine Wasserstelle oder einen Fluss , wie stark ist die Strömung 🌊, wo sieht es flach aus? Vor allem: Wie kriegt man raus, wie tief die Furt ist, wenn das Wasser voller Krokodile 🐊🐍🐳🦖🦕🐉 oder eiskalt 🥶🥶🥶 ist? Und somit wird der Vorteil von R2 klar. „Aussteigen- uns erst mal in aller Ruhe hinsetzten, ein kühles Bier trinken 🍺🍻🍾, sowie a bissele was für den Gaumen 🍕🥩🍗 und abwartet und einfach den Fluss beobachten.…

…Irgendwann wird schon ein Ortskundiger 👨🏾‍🤝‍👨🏼👩🏻‍🤝‍🧑🏿 vorbeikommen, der uns zeigt, wie und wo wir hier durchkommen 🌉!“  sagt uns Roger. Und schließlich haben wir schon selbst erlebt wie die Menschen plötzlich aus dem nichts mitten im Nirwana auftauchen.

Fazit: „Mein R2 kann mehr, als sich F2 jemals getraut hätten!“

Wir werden demnächst noch einen weiteren Kurs für Sandfahrten belegen, um zu üben, wie Mann und Frau in der Wüste fahren kann. Logisch, denn das nächstes große Ziel ist Marokko, die Wüste 🏜 ruft uns schon lange.

Roger war von unserem R2F2 begeistert, klein, wendig und doch alles drin und dran was Mann so braucht!

Denn mit den großen Expeditionsmobilen 🚎 gibt es schon ganz andere Probleme: Es verhält sich wie bei den Kindern, kleine Kinder kleine Sorgen, große Kinder große Sorgen. Die Abmessungen und das Gewicht sind sehr schnell hinderlich und es gibt vieles bei dem die Gelände-Womos ganz einfach zu dick, zu breit, zu hoch und zu schwer sind. Das ist aber auch gut so, denn man muss nicht überall hinfahren.

Alles geschafft!

🏁


Die Rückfahrt

Ein kurzer Abstecher noch nach Harburg

Einer der besterhaltenen und schönsten Burgen Süddeutschlands und ein nettes Städtchen!

Blick von der Burg

…und am Montag wurde der ganze Staub aus dem Steinbruch weggeputzt.


Nicht zur Strafe nur zur Übung – Ab ins Gelände die 2.